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Die Abteilungsleiterin - Cassandra Hayworth Cover

Dieses Buch entstand aus einer Laune heraus. Normalerweise habe ich einen gewissen Plan, wie ich ein Buch beginne und es auch zu Ende bringe. Hier hatte ich nur eine verrückte Idee, die auf eine Freundin passte, die im Begriff war ihrer Lebensgefährtin einen Antrag zu machen und im Gesundheitssektor arbeitet. ​Sie beschäftigte sich schon lange mit Hypnose was ich auch in diesem Buch dann unterbrachte.

 

Die ganze Geschichte entwickelte sich nach und nach an meinem Schreibtisch. Nachdem ich es dann veröffentlicht hatte, überschlugen sich die E-Mails in meinem Postfach. Es hagelte Lob und auch ein kleines bisschen Kritik, dennoch war es eines der erfolgreichsten Bücher, die ich geschrieben habe. Auch heute noch liegen die Verkaufszahlen dafür über dem Durchschnitt. 

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Kapitel1.MP3
00:00 / 15:23
Kapitel2.MP3
00:00 / 15:30

1. Kapitel

Lautes Schrillen meines Weckers riss mich am frühen Morgen aus meinen Träumen. Es gab nichts Schlimmeres als ein Montag im April. Außer für mich an diesem Tag. Im Laufe des Vormittags sollte mir eine neue Auszubildende in mein Vorzimmer gesetzt werden. Darauf hatte ich ungefähr so viel Lust wie auf eine Blasenentzündung. Meine letzte Sekretärin war vor dem Wochenende in Rente gegangen und mein Chef wollte dort unbedingt eine Auszubildende unterbringen.

Ablehnen konnte ich das Mädchen nicht, denn obwohl ich Abteilungsleiterin war, arbeitete ich nur als Angestellte in dem großen Unternehmen Anumen, was Druckgussteile herstellte. Meine Abteilung war dafür zuständig, die Produktion zu überwachen, und neue Teile am Computer zu planen. Eigentlich hatte ich mit einer älteren Vorzimmerdame gerechnet, weil man schon etwas im Kopf haben musste und einiges an Erfahrung brauchte, um dort zu arbeiten.

Leider sah mein Chef das ganz anders und die neue Azubine war zu allem Überfluss auch noch seine Enkelin, die er natürlich unbedingt im Unternehmen unterbringen wollte. Mir wäre das egal gewesen, wenn er sie nicht ausgerechnet in mein Vorzimmer setzen wollte. Ich hatte es mit meinen 26 Jahren schon zur Abteilungsleiterin gebracht und die kleine sollte wohl die gleiche steile Karriere hinlegen. Allerdings war sie mit ihren 19 Jahren schon zwei Jahre älter, als ich meine Laufbahn bei Anumen begann. Zudem hatte ich mir sagen lassen, dass sie auf der Schule bisher nur Probleme machte und gegen alle Widerstände ihren blöden Schädel durchsetzen wollte. Das konnte nichts werden, und bei mir schon überhaupt nicht.

Die Göre hatte nach der Schule erst einmal drei Monate blaugemacht und sich von ihrem Opa das Geld für einen Urlaub irgendwo in Südamerika sponsern lassen. Dafür war der Firmenchef wohl
auch zuständig. Hätte die Kleine nicht von Beruf Enkelin werden können? Mit diesen Gedanken quälte ich mich aus dem Bett und stellte mich unter die Dusche. Das warme Wasser spülte die verbliebene Müdigkeit gleich noch mit in den Abfluss.
Ich warf mich in meinen blauen Businessaufzug, zog relativ flache Schuhe an und setzte mich mit einer Tasse Kaffee an meinen Tisch. Draußen regnete es in Strömen und meine Lust, in die Firma zu fahren, sank noch weit unter den Nullpunkt. Leider konnte ich es mir nicht leisten heute blauzumachen. Wir mussten ein neues Teil fertigstellen, die Azubine kam heute Morgen noch dazu und ich hatte noch einen wichtigen Termin in der Produktion, den zu versäumen ich mir nicht leisten konnte.

Kurz nach halb neun setzte ich mich in meinen roten Flitzer mit dem Faltdach und fuhr aufgrund der
nassen Straße relativ langsam in die Firma. Vom Parkplatz bis ins Gebäude waren es nur zweihundert
Meter, die ich rennend hinter mich brachte, um nicht völlig durchnässt in meinem Büro anzukommen. Für dieses Mistwetter sollte ich eigentlich einen Parkplatz direkt vor dem Eingang beantragen.

Man konnte doch nicht wirklich von einer Abteilungsleiterin erwarten, am frühen Morgen auch noch
durch den Regen zu sprinten. So viel Geld bezahlte man mir auch nicht gerade und Sport stand in meinem Arbeitsvertrag auch nirgendwo. Außerdem brauchte ich keinen Sport. Mit meinen fünfundsechzig Kilogramm auf 174 Zentimeter Größe verteilt wäre das auch zu viel verlangt.

Die Männer vom Sicherheitsdienst leckten sich ohnehin schon die Finger, aber davon kam nun wirklich keiner für mich infrage. Bisher war ich ganz gut ohne Freund ausgekommen und das würde sich in Zukunft auch nicht ändern. Die wichtigsten Teile dieser Spezies hatte ich schon als Schulmädchen mit
batteriebetriebenen Geräten ersetzt. Die waren viel einfacher zu halten, ließen ihre Wäsche nirgendwo herumliegen und der Abfluss im Waschbecken war auch nicht durch Nasenhaare verstopft.

Zudem brauchten sie nichts zu Essen und hielten den Mund, anstatt um einen Blowjob zu betteln. In
meinem Alter nahm man die ohnehin nur ambulant auf, aber nie stationär. Falls ich tatsächlich mal ein natürliches Bedürfnis verspürte, was meine Austauchgeräte nicht erfüllen konnten, gab es in der Innenstadt von Hannover mehr als genug Bars um sich von einem einladen und abschleppen zu las- sen.
Der junge Mann am Eingang zur Firma, der unsere Ausweise kontrollierte warf mir einen freundlichen Blick zu, als er mich passieren ließ. Schon seit Jahren kam ich jeden Morgen hier durch und jede Sicherheitskraft kannte mich zumindest schon vom Sehen. Mit ihnen zu tun hatte ich eigentlich nichts, aber sie sorgten sich mehr um Firmenspionage. Wir entwickelten hier neue Teile für die Firma, die je nach Ausführung auch mal gerne einige Millionen kosteten.

Besucher durften wir nicht einmal in unseren Büros empfangen. Das war ein Hochsicherheitsbereich und für Besuche mussten wir unsere Abteilung verlassen und mit einem Tagungsraum in einem
anderen Gebäude vorliebnehmen. In meinem Büro angekommen empfing mich ein leerer
Schreibtisch, an dem in einigen Stunden die neue Auszubildende ihren Platz finden sollte. Dafür lagen auf meinem Schreibtisch gleich haufenweise Papiere, die ich noch durcharbeiten musste.

Mein Ablagesystem verstand niemand außer mir selbst. Ich sortierte nicht nach Namen oder Be- zeichnungen, sondern nach Datum. Nummern konnte ich mir Tausende merken, wobei ich bei Namen oder Bezeichnungen innerhalb von wenigen Minuten den Überblick verlor und mich nicht mehr an die groben Daten erinnern konnte. Daher organisierte ich meine Ablage nach Zahlen, wie ich es schon, seit meiner Schulzeit machte.

Als ich meinen Computer startete, öffnete sich auch die Tür zu meinem Büro, einer meiner Mitarbeiter steckte seinen dicken Kopf hindurch und rief, »Guten Morgen Celine. Die neuen Pläne habe ich gestern Abend noch abgelegt. Du findest sie im Projektordner.«
»Danke Tobias. Denkst du bitte noch daran, die Zeichnungen für einen Prototypen abzugeben? Dann können wir das noch einmal durchgehen und haben wenigstens ein greifbares Modell.«

Er schenkte mir ein breites Lächeln, »Ist schon erledigt Celine. Heute Nachmittag sollte es fertig sein.« Es ging doch nichts über Mitarbeiter, die mitdachten und schon genau wussten, was ich haben wollte. Mit einem greifbaren Modell bei unseren Besprechungen war es viel einfacher, zu zeigen welche Änderungen noch zu machen waren.
Nur anhand der Pläne musste man sich auf die angegebenen Maße verlassen und größere Änderungen für eine Befestigung beispielsweise mussten kryptisch durch die Maße gezeigt werden. Hatte man ein Modell in der Hand, konnte man das zeigen und jeder wusste genau, worum es ging. Es
waren Gussteile aus Metall, die man jederzeit wieder einschmelzen konnte.

Für unsere Modelle verzichteten wir auch auf spezielle Legierungen und ließen sie einfach aus Alumini- um anfertigen. Das war leicht und mit einem Schmelzpunkt von gerade einmal 700 Grad kostengünstig wieder einzuschmelzen. In meinem E-Maileingang herrschte an diesem Morgen fast gähnende Leere. Nur eine einzige Nachricht war angekommen, die von meinem Chef stammte. Die neue Auszubilden- de sollte heute Morgen um spätestens zehn Uhr bei mir in der Abteilung stehen. Das konnte ja heiter werden.

Bereits um elf Uhr stand mein Termin in der Produktion an, was mir nur eine einzige Stunde ließ die kleine einzuarbeiten. Ich musste also mit einem kompletten Frischling ohne Ahnung als meine per- sönliche Assistentin in der Produktion stehen. Am besten legte ich sie dafür in Ketten. Überall gab es dort heiße Teile, an denen man sich die Pfoten verbrannte, scharfe Werkzeuge, die einer jungen Frau mit einem Schnitt den ganzen Arm abtrennen konnten und leicht waren die Teile auch nicht.

Ein Sturz auf den Fuß würde im besten Fall mit Schwimmhäuten enden. Ich begann meine Arbeit, besorgte mir einen weiteren Kaffee, damit ich mich besser konzentrieren konnte, bis um kurz vor zehn einer meiner Mitarbeiter an der Tür klopfte und mir erzählte, »Celine, hier draußen steht Frau Münzinger, die angeblich einen Termin mit dir hat.«
Ich sah auf und fragte verwirrt, »Münzinger? Wer zum Teufel soll das sein? Ruf den Sicherheitsdienst und lass sie abholen. Besucher haben sich anzumelden und kommen hier nicht einfach rein.«

Neben ihm drängte sich eine junge Brünette in die Tür, hielt mir einige Papiere hin und stellte sich vor, »Lena Münzinger, ich soll heute hier anfangen Frau Flecker.«
Da stand ein Schulmädchen mit hohen Wangenknochen, stechenden braunen Augen in einer Aufmachung, wie man sie nur in einem Bordell erwartete in der Tür zu meinem Büro. Ihr Minirock konnte auch gut ein Gürtel werden und das bauchfreie schwarze Top erlaubte einem fast ungehinderten Anblick auf die cremefarbene Unterwäsche. Dazu war der Ausschnitt dermaßen tief, dass man ihr durch die kleinen Brüste bis zum Bauchnabel sehen konnte, der allerdings durch das Top ohnehin nicht verdeckt wurde.
Darin glitzerte ein langes Piercing, was an ihrem Bauch baumelte. Die braunen schulterlangen Haare hingen ihr in dicken Strähnen über die Augen.

»Danke Klaus, das mit dem Sicherheitsdienst hat sich erledigt«, sagte ich und bat die offensichtlich gewerbetreibende Jugendliche in mein Büro.

Sie übergab mir die Papiere und setzte sich beinahe aufreizend mit ihrem schmalen Arsch auf meinen Schreibtisch. Besucherstühle gab es hier nicht. Erst da fielen mir ihre Schuhe auf. Es war ein Wunder, das sie sich aufrecht halten konnte. Ich wäre damit nach nicht einmal zwei Metern auf die Nase gefallen und hätte mir die Haxen gebrochen.

Die mitgebrachten Papiere sah ich mir kurz an und sagte dann, »Frau Münzinger, nehmen sie erst einmal den Hintern von meinem Tisch. Morgen möchte ich sie bitten, sich anständig zu kleiden. In dieser Aufmachung bringen sie die Mitarbeiter durcheinander und in die Produktion kann ich
sie auch nicht mitnehmen. Ihren Schreibtisch finden sie draußen. Machen sie sich mit allem vertraut und richten sie sich ein. Morgen sehen wir dann weiter.«

Mit einem Hüftschwung wie auf dem Laufsteg machte sie auf dem Absatz kehrt und verließ mein Büro. Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, griff ich erst einmal zu meinem Telefon. Ich wählte die Nummer meines Chefs und wartete, bis die Verbindung stand. Er meldete sich direkt mit, »Frau Flecker, ist Le- na angekommen?«
»Ja, sie ist da«, antwortete ich ihm. »Genau das ist mein Problem. Bei allem gebührenden Respekt, aber ich kann sie 
hier nicht gebrauchen. Die junge Dame sieht aus, als ob sie direkt vom Straßenstrich in mein Büro gestolpert ist, und ich sollte den Sicherheitsdienst anweisen nach ihrem Zuhälter Ausschau zu halten. Ich bin sicher aufgeschlossen, was die Jugend betrifft, aber in diesem Aufzug kann ich sie nicht in die Produktion bringen. Jeder junge Mann würde nur noch auf sie starren und sich in Lebensgefahr bringen.«
»Ich verstehe«, meinte er. »Ich hatte sie gebeten, sich nicht zu aufreizend zu kleiden. Könnten sie Lena bitte in mein Büro schicken? Ich werde sie noch einmal genau instruieren.«
»Natürlich. Ich lasse sie in ihr Büro bringen.«
Ich stand auf, verließ mein Büro und dachte, ich stehe im Wald. Meine halbe Abteilung, vor allem die männliche Belegschaft hing beinahe vollständig auf dem Schreibtisch der Schülerin. Mit verdrehten Augen setzte ich meinen Weg fort und ging zu einer älteren Kollegin. Dagmar schüttelte auch
nur den Kopf, aufgrund des Anblicks. Sie war auch nur zehn Jahre älter als ich und fand den Aufzug der neuen Auszubildenden ebenso mehr als unpassend für das Büro.

Männer waren genetisch darauf programmiert so viele Frauen wie möglich zu beglücken, und vor allem bei jungem Gemüse, das sich so offenherzig zeigte, erwachte ihr Jagdinstinkt. Nur die Älteren saßen an ihren Schreibtischen und arbeiteten. Sie sollte ihre Arbeit kurz unterbrechen und das leichte Mädchen ins Büro unseres Chefs begleiten. Möglichst noch mit einem Mantel bekleidet, bevor die Hälfte der Mitarbeiter vor lauter geiern, vor den nächsten Pfosten liefen.

Dagmar lächelte und fragte, »Hast du zufällig ein paar Eimer eiskaltes Wasser in deinem Büro stehen? Die Schwänze unserer Kollegen machen vermutlich einen langen Hals und wir werden die nicht so schnell los.«
»Nimm einen CO2-Löscher von der Wand. Dann frieren sie fast sofort ein und du kannst euch verteidigen.«

Während sich Dagmar der Auszubildenden zuwandte und sie aus der Umklammerung der männlichen Mitarbeiter löste, verschwand ich wieder in meinem Büro und warf die Tür hinter mir zu. Innerhalb von nicht einmal zehn Minuten stand eine ganze Schlange paarungsbereiter Schwanzträger an ihrem Schreibtisch und versuchten, eine Schülerin ins Bett zu bekommen. Die meisten davon konnten ihre Väter sein und waren mehr als doppelt so alt wie die neue Azubine.

Kaum bekamen sie nacktes Fleisch zu sehen, setzte der Verstand aus und der angeborene Trieb übernahm die Kontrolle. Ich sollte einen Sichtschutz beantragen, um die Schülerin vor sich selbst zu schützen. Ich nahm meine Papiere von meinem Schreibtisch und verließ wieder mein Büro. Mein Termin in der Produktion stand auf dem Plan. Mein Vorzimmer war verwaist.

Dagmar hatte sich die Auszubildende geschnappt und ins Büro des Chefs begleitet. Ich hoffte noch, dass ich das Verhalten meiner Kollegen nicht thematisieren musste, als ich mich auf den Weg zu meinem Termin machte. Wenigstens dort konnte ich mich ein wenig von den Problemen in meiner Abteilung ablenken. Man erzählte mir, dass man das geplante Teil dort nicht so einfach herstellen konnte. Das Material, aus dem die Teile bestehen sollten, ließ sich nicht so einfach in die geplante
Form bringen.

Wir mussten uns etwas anderes ausdenken, oder mindestens zwei weitere Arbeitsschritte einplanen. Das warf uns in der Planung noch mindestens zwei Wochen zurück. Leicht geknickt kehrte ich wieder in meine Abteilung zurück und rief meinen Kollegen Peter in mein Büro. Mein Vorzimmer war noch immer verlassen. Peter kam wenige Sekunden später in mein Büro und wir besprachen kurz das weitere Vorgehen.

Wir entschieden uns für zwei weitere Arbeitsschritte, da es einfacher war, die Teile gleich maßhaltiger herzustellen. Die Maßtoleranzen waren groß genug, dass die Produktion beinahe ohne Unterbrechung durchlaufen konnte. Nur die Kapazitäten waren ein Problem, was ich mit einer anderen Abteilung noch absprechen musste. Ein Thema war auch die neue Auszubildende.

Peter war einer der Mitarbeiter, die der Neuen am liebsten sofort an die Wäsche gegangen wären.
Ich ermahnte ihn dahin gehend. Sie war gerade frisch aus der Schule gekommen. Nicht das ich es nicht tolerieren würde, wenn sich zwei Mitarbeiter auch außerhalb der Arbeit trafen und vielleicht sogar in einer Beziehung lebten, aber zumindest am Arbeitsplatz, sollten erotische Absichten, und
nichts anderes war der Auflauf an ihrem Tisch, unterbleiben.

Peter wehrte ab. Er wollte sich ja nur mit der neuen Kollegin bekannt machen. Ich fing an zu lachen. Peter war einer derjenigen Mitarbeiter, die am liebsten mit ihr im Putzraum für eine schnelle Nummer verschwunden wären. Dabei war er schon verheiratet und seine Frau erwartete das erste gemeinsame
Kind. Erst als ich ihn darauf ansprach, schien diese Tatsache wieder in seiner Erinnerung aufzutauchen. Er entschuldigte sich wortreich und versprach, dass so etwas nicht noch einmal vorkommen würde.

 

2. Kapitel

Nachdem Peter wieder an seinen Schreibtisch verschwunden war, suchte ich meine Kollegin Dagmar auf. Sie war bereits wieder zurückgekehrt, aber mein Vorzimmer noch immer verlassen. Sie lächelte mich an und erzählte, »Ich hab sie beim Chef abgeliefert und nur nach einem kurzen Blick hat er sie
auf der Stelle nach Hause geschickt, damit sie sich umziehen kann. Ihre Aufmachung passte eher in ein Bordell, was er ihr auch deutlich gesagt hat. Sein genauer Wortlaut war sogar, ›Lena, du siehst aus wie eine billige Nutte, die sich auf einer Bahnhofstoilette für einen Euro mitnehmen lässt.‹ Er hat sie
sofort nach Hause geschickt, damit sie sich etwas Passendes und vor allem Bürotaugliches anzieht.«
»Und was war ihre Entschuldigung für die Klamottenwahl?«, wollte ich wissen.

Dagmar verdrehte die Augen und spottete, »Sie wollte ein bisschen Eindruck schinden.«
»Eindruck?«, fragte ich erstaunt. »Das ist ihr mit dem breiteren Gürtel, was wohl ein Rock sein sollte vor allem bei den Schwanzträgern gelungen. Die hatten den Eindruck, sie mit einem einfachen Lächeln in den Putzraum zu einem Blowjob bekommen zu können. Kannst du bitte die nächsten Tage darauf achten, wie sie hier morgens einläuft? Ich bin mindestens die erste Stunde in meinem Büro beschäftigt.«

Sie versprach mir die ersten Tage auf die Neue zu achten und mir sofort Bescheid zu geben, falls sie wieder in so einem Aufzug erschien. Dagmar hatte von ihrem Schreibtisch aus auch eine gute Sicht auf ihren Arbeitsplatz. Vor allem sollte sie der Neuen ausrichten, sich in meinem Büro einzufinden, wenn sie wieder da war. Ich hatte noch ein Hühnchen mit ihr zu rupfen.

Der Auftritt am Morgen ihres ersten Arbeitstages in meinem Büro war so ziemlich das Letzte, was ich
brauchen konnte und in meiner Abteilung duldete. Ich beschloss, mir ihre Papiere mal etwas genauer anzusehen. Es war kaum vorstellbar, dass diese Göre überhaupt etwas in ihrem Kopf haben konnte, was sie für diesen Job qualifizierte. Aus den von ihr mitgebrachten Unterlagen war kaum etwas
herauszulesen. Es waren weder Zeugnisse noch sonst irgendetwas Brauchbares dabei.

Das waren alles nur firmeninterne Unterlagen für meine Personalunterlagen, die ich dann auch gleich einsortierte. Danach durchsuchte ich das firmeninterne Netzwerk nach ihrer Personalakte. Sie war eingestellt, also musste dort etwas hinterlegt sein. Vor allem ihre Zeugnisse wollte ich mir einmal genauer ansehen. Nach nur wenigen Klicks mit meiner Maus wurde ich im Netzwerk fündig.

Lena Münzinger war gerade 19 Jahre alt geworden und besaß laut ihren Unterlagen einen Intelligenzquotienten nur kurz unterhalb einer Hochbegabten. Allerdings setzte sie diese Gabe die meiste Zeit nur für ihren persönlichen Spaß und Scherze ein. Besucht hatte sie die gleiche Schule, auf der auch ich meinen Abschluss ablegte.

Dort wurde in ihrem vorletzten Zeugnis vor allem vor ihr gewarnt. Sie war verschlagen und mit ihrem Kopf konnte sie beinahe jeden Pauker innerhalb weniger Minuten zur Verzweiflung treiben. Außerdem
setzte sie ihr zugegeben nettes Äußeres zu gerne ein um besonders junge Männer verrückt zu machen und für sie immer gerne Aufgaben erledigen zu lassen.

Genau dieses Vorgehen konnte ich am Morgen aus nächster Nähe beobachten. Allerdings gab es in ihren Daten keinen Hinweis auf einen Freund oder eine feste Beziehung. Während ihrer gesamten Schulzeit war sie Single und zeigte keine Bemühungen das zu ändern. Den Zahn meine Mitarbeiter für ihre beruflichen Ziele zu benutzen konnte ich ihr allerdings gleich ziehen. Das würde unter meiner Leitung nicht passieren, denn ich würde besonderes Augenmerk darauf legen, das es nicht dazu kommt.

Ausschließen konnte man das natürlich nie, aber wenn man vorgewarnt war, konnte man das rechtzeitig unterbinden, bevor es zu einem Problem wurde. Noch während ich damit beschäftigt war die Hintergründe meiner neuen Mitarbeiterin aufzudecken, klingelte mein Telefon. Lena war zurück und auf dem Weg in mein Büro meldete mir Dagmar. Nur wenige Sekunden später klopfte die Auszubildende an meiner Tür und ich bat sie herein.

Sie hatte sich deutlich verändert. Der Rock war einem paar hautenger Leggins gewichen und die hohen Schuhe waren gegen silberglänzende Sneakers ausgetauscht worden. Auch das Top hatte sie verändert und mit einem eher Blickdichten ersetzt. Damit konnte man doch zumindest mal arbeiten. Es
sah zwar immer noch sehr aufreizend aus was die Schülerin trug, aber zumindest verwechselte man sie nicht mehr mit einer Bordsteinschwalbe.

Sie unterließ es jetzt auch demonstrativ, ihren Hintern auf meinen Schreibtisch zu setzen, und blieb in einigem Abstand vor mir stehen. Mit verschmitztem Grinsen im Gesicht fragte sie, »Züchtig genug für die Arbeit, oder sollte ich noch einen Wintermantel anziehen?«
»Zumindest sieht es nicht mehr nach billigem Flittchen aus, was jedem zuruft ›Hier bin ich, wer will mich‹. In der Zwischenzeit habe ich mich über dich informiert und nur, um es gleich von vorneherein zu sagen, wird es keine Arbeiten von Kollegen geben, die du dir an den Hut steckst. Deine Akte
sagt da einiges darüber aus«, antwortete ich etwas strenger.
Ihr Nicken sollte wohl andeuten, das sie verstanden hatte, was ich meinte. Etwas weicher setzte ich meine Einweisung fort, »Wir nennen uns hier alle beim Vornamen. Ich nehme mal an, das ist für dich okay. Ich bin Celine und deine Aufga
be ist es, als meine Sekretärin und Assistentin zu arbeiten. Das heißt, wir machen jetzt erst einmal einen Rundgang, damit du die Wege kennst und dich alle kennenlernen.«

Bevor wir uns auf den Weg machten, die Firma zu erkunden, ermahnte ich die junge Frau ihre Finger bei sich zu behalten und sich vor allem nirgendwo anzulehnen. In der Produktion wusste man nie, ob ein Rohr so heiß war, das man sich gleich die Hand oder andere Körperteile verbrannte. Außerdem gab es überall scharfe Werkzeuge und man musste aufpassen, wo man hintrat.

Eigentlich durfte man die Produktionshallen nur mit Sicherheitsschuhen betreten, weil überall schwere Teile herumlagen, die von den Zehen nichts als Matsch übrig ließen, wenn sie darauf landeten. Da wir uns aber meistens in den Büroräumen der Vorarbeiter aufhielten, verzichteten wir darauf unser Schuhwerk zu wechseln.

Schon als wir die erste Halle betraten, wurde Lena blass und starrte auf den Boden. Beinahe ehrfürchtig sagte sie, »Ein Glück musste ich die Schuhe wechseln. Hier könnte ich nur auf den Knien durchrutschen.«
»Das ist noch harmlos Lena. Das hier ist die Druckgußhalle. Wenn wir nachher in die Spanhalle kommen, hättest du ein ganz anderes Problem. Dort rutschst du besser nicht mit den Knien über den Boden, sonst hattest du mal welche. Da liegen große Späne, die so scharf sind wie eine Rasierklinge. Die schneiden dir die Knie ganz einfach durch«, lachte ich.

»Verbringen wir viel Zeit in solchen Hallen?«, fragte sie.
Ich nickte, »Wenn wir ein neues Teil geplant haben und es in die Produktion geht, kann es auch mal sein das wir einen ganzen Arbeitstag in einer Halle verbringen. Allerdings solltest du dir dann eher um deine Nase sorgen machen. Der Staub in der Luft und der Lärm bescheren dir am Anfang
mehr als genug Kopfschmerzen.«

Die neue Auszubildende war mehr als beeindruckt von der schieren Menge an Abteilungen, in der wir einen kurzen Besuch machten und ich ihr einen kleinen Überblick lieferte. Vor allem interessierte sie sich dafür, was alles in unsere Zuständigkeit fiel. Sie war überrascht, wie viele Frauen ebenfalls in
der Produktion beschäftigt waren. Sie hatte sich nicht vorstellen können gleich so viele Damen im Blaumann in den Hallen arbeiten zu sehen.

Vor allem waren sie nicht alle unbedingt stärker gebaut als sie. Lena war eher der etwas schlankere
Typ Frau. Von der Körpergröße her war sie, eher die etwas zu kurz Geratene. Ich überragte meine junge Kollegin gleich um einen ganzen Kopf. Das war auch ein Grund für die hohen Schuhe am Morgen. Sie erschummelte sich so ein bisschen mehr Körpergröße weil sie dachte, sie käme besonders bei den Männern etwas besser an, wenn sie größer war.

Dabei war das genaue Ge- genteil eigentlich der Fall. Männer mochten eher die etwas kleineren Frauen, weil das ihren Beschützerinstinkt ansprach. Aber in ihrem jungen Alter dachte man eben noch, man musste größer sein. Ich hatte dieses Problem eigentlich nie. Schon kurz nachdem meine Pubertät begann, bekam ich einen Wachstumsschub und man konnte mir förmlich dabei zusehen, wie ich länger wurde. Aber hier ging es weniger um ihre persönlichen Probleme, sondern darum sich mit den Ge- schäftspartnern vertraut zu machen.
Die jungen Männer warfen zwar immer noch einen längeren Blick auf meine neue Kollegin, allerdings nicht wegen der hervorgehobenen körperlichen Reize, sondern weil sie neugierig waren. Es kam nicht besonders oft vor, dass man neue Gesichter in der Produktion sah und eine junge Kollegin aus der
Büroabteilung war immer wieder eine willkommene Ablenkung.

Wenn sie dabei auch noch hübsch aussah, und das war bei Lena definitiv der Fall, sah man nur allzu gerne auch mehrfach hin. Meine Azubine war aber aufgrund der Umstände mehr als abgelenkt und achtete nicht auf die Blicke. Ihr Hauptaugenmerk galt ihren Schuhen. Das silberne Glänzen verschwand so langsam und wurde durch ein dunkles Schwarz ersetzt. Der Staub von den Maschinen und der Produktion setzte sich einfach überall ab.

Auf den Fahrwegen, die auch von den Staplern genutzt wurden, konnte man das besonders gut
sehen. Natürlich wurden die auch gefegt und gereinigt, aber das könnte man jeden Tag erledigen, ohne das es signifikante Änderungen zeigen würde. Das gehörte in der Produktion einfach dazu und man musste sich erst daran gewöhnen, was vor allem für eine Schülerin nicht einfach war.

Lena hatte die ganzen Jahre auf der Schule verbracht, deren lange Flure täglich gewischt und in Ordnung gehalten wurden. In der Produktion der Firma ging es aber nicht darum, einen Preis in
Sauberkeit zu gewinnen. Hier standen wirtschaftliche Interessen im Vordergrund und Sauberkeit spielte nur eine etwas untergeordnete Rolle.

Jedenfalls bekam sie mal einen ersten Eindruck von den Prozessen, die jedes neue Teil durchlief und an welchen Stationen welche Bearbeitung erfolgte. Was ich damals sehr spannend fand, war eine computergesteuerte Maschine, die etwas Besonderes konnte. In ihr drehte sich das Werkstück
um die eigene Achse und wurde von stehenden Werkzeugen bearbeitet. Trotzdem war es damit möglich, ein sechseckiges Loch in das Teil zu bekommen.

Wie das genau funktionierte, hatte ich nie begriffen und fand es so außergewöhnlich, dass mir der Mund offen stehen blieb, als ich es zum ersten Mal sah. Lena ging es da auch nicht anders und sie presste ihre Augen ganz nah an das Schauglas, um den Vorgang beobachten zu können. Vor allem überraschte sie, wie es möglich war, einzelne Teile so zu bearbeiten das sie bis auf ein hundertstel Millimeter genau gleich groß waren.

Der Meister der Produktion fing an zu lachen und erklärte, dass sie schon lange nicht mehr in
Hundertstel rechneten. Solche Toleranzen waren zwar mehrheitlich normal geworden, aber er und seine Kollegen rechneten schon in tausendstel Millimeter. Das waren Maße die ein menschliches Haar in hundert Scheiben zerteilten und eine davon entfernten. Kaum vorstellbar für eine Schülerin, für die
ein ordinärer Millimeter schon zu klein zum Zeichnen war. Lena fand das unglaublich spannend, das einmal mit eigenen Augen zu sehen.
Insgesamt wurde die neue Auszubildende aber überall freundlich aufgenommen. Lena verstand es aber auch, sich ziemlich gut zu verkaufen. Das musste man ihr wirklich nicht mehr beibringen. Besonders die Männer fraßen ihr gleich aus der Hand. Mit ihrem jugendlichen Charme konnte sie die
Männer gleich reihenweise um den Finger wickeln und unterstrich das auch mit ihrer Figur.

Mir fiel auf das Lena auffallend oft, ganz leichten Körperkontakt herstellte. Mal hier ein kleines Tätscheln oder dort mal eine sanfte Berührung am Arm. Mir gegenüber unterließ sie das und auch bei den anderen Frauen in der Produktionsabteilung blieb das aus. Nur die Männer behandelte sie so, die dann auch gleich in der Hand hatte. Keine Ahnung wie das funktionierte.

Als wir einmal durch die ganzen Abteilungen gegangen waren, nahm ich mir einen Moment Zeit und brachte sie in einen Tagungsraum. Meine Aufgabe war ihr noch eine Schulung zu geben, was die Sicherheit im Betrieb anging. Das wollte ich nicht in meinem Büro machen. Dort müssten wir stehen und in einem freien Tagungsraum konnten wir bequem sitzen und uns auch etwas unterhalten.

Sie interessierte sich sehr für ihre Aufgaben, wenn sie nicht gerade in der Schule sein musste. In erster Linie sollte sie mein verlängerter Arm werden und sich um einige Termine in der Produktion kümmern. Auch Botengänge gehörten für sie zur Arbeit, was bedeutete sie würde schon bald alleine im Betrieb unterwegs sein.
Ich legte ihr nahe sich für die Arbeit, nicht zu aufreizend zu kleiden. Sexy war in Ordnung, aber halt nicht gleich so offenherzig, dass man sofort wusste, was da unter der Kleidung kaum versteckt war. Dabei erinnerte ich sie noch einmal an den Aufzug den sie am Morgen trug.

Sie fing laut an zu lachen und erklärte, »Es gibt nichts Besseres als gleich in den ersten Stunden zu erfahren, welche Jungs es nötig haben und sich gerne auf ein Abenteuer einlassen würden. Die kann man wunderbar beeinflussen und für ungeliebte Aufgaben einspannen.«
»Du musst es selbst machen Lena. Es bringt nichts, wenn du es machen lässt. Damit kann man nur kurz mal glänzen, aber du kommst damit nicht weiter«, erklärte ich.

»Für den Einstieg macht es das aber viel leichter Celine. Hättest du vielleicht auch mal versuchen sollen«, grinste sie mich an.

»Leichter vielleicht, aber das hier ist nicht wie in der Schule. Du musst deine eigenen Erfahrungen sammeln, und verheiratete Männer aufzuheizen, nur damit sie für dich arbeiten erledigen, hilft dir nicht weiter, wenn du hinterher keine Ahnung hast, wie es funktioniert. Das sind keine Schuljungen mehr, die du damit verführst. Gegen eine ernsthafte Beziehung habe ich ja nicht einmal was, aber nur für einen kurzen Fick im Putzmittelraum solltest du dir zu schade sein. Suche dir lieber einen in deinem Alter in der Disco, oder was weiß ich wo.«
Lena zeigte mir ein breites Lachen und erklärte, »Du glaubst doch nicht wirklich, die hätten eine Chance bei mir zu landen. Männer dürfen mir gestohlen bleiben, die packe ich nicht einmal mit einer Kneifzange an. Es macht es nur unglaublich einfach sie wie einen Lappen zu benutzen. Ich setze nur die Vorteile ein, die mir Mutter Natur mitgegeben hat, bin aber nicht dafür verantwortlich was die Männer machen, wenn das Blut in der Leistengegend benötigt wird und deswegen das
Gehirn austrocknet.«

Das war also des Rätsels Lösung. Lena war nicht wirklich auf die Männer oder Jungs scharf, sondern benutzte sie nur nach ihren eigenen Vorstellungen, wobei sie selbst aber auf Frauen stand. Das hieß aber trotzdem nicht, dass ich das durchgehen lassen konnte. Lena sollte selbst den Beruf lernen. Hilfe würde sie schon bekommen, wenn sie welche brauchte. Aber nachdem sie ja genug Hirnschmalz mitbrachte, würde das eigentlich kaum nötig werden.

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