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Die Idee für dieses Buch entstand aus dem ungewöhnlichen Vornamen einer Bekannten. Ihr Vorname tauchte in einem Buch auf und ich habe mich nach Rücksprache mit ihr dafür entschieden, eben diesen Namen auch in einem meiner Werke zu verwenden. Ebenfalls habe ich sie als Vorlage für die Protagonistin verwendet und nur einige Lebensjahre abgezogen.

Sie hat zwar weder etwas mit einer Journalistin noch mit einer Domina zu tun, aber in ihrem Beruf quält sie ab und an auch jemanden. Natürlich bekommt sie eine eigens für sie erstellte Ausgabe des Buches geschenkt. Die Idee mit dem Studio kam mir nach einem Artikel in einer Zeitschrift, der sich mit einem ähnlichen Thema beschäftigte. Da ich bisher noch nichts mit diesem Etablissements in meinem Portfolio hatte, habe ich die Geschichte dorthin verlegt.

Jetzt neu!

1. Kapitel

Die erste Redaktionskonferenz lief schon seit mehr als einer halben Stunde komplett an mir vorbei. Nach meinem Studium konnte ich ausgerechnet bei diesem kleinen Magazin, was monatlich erschien, meine erste Anstellung ergattern. Ich sollte ganz langsam anfangen und durfte mir laut meinem Chefredakteur ein halbes Jahr Zeit für meinen ersten Artikel nehmen. Das Thema, wozu ich einen Artikel tippen sollte, würde sich genau in dieser Konferenz herausstellen.

Irgendwie hoffte ich auf etwas Einfaches. Zum Beispiel ein Bericht über den Taubenzüchterverein Bad Salzuflen, oder den Blumenzüchterclub im Süden von Bielefeld. Leider wurden aber diese Themen schon an die Kollegen von Feuilleton verteilt und auf dem Tisch blieben nicht mehr viele Themen übrig. Das war die Unterhaltungsabteilung des Blattes, für das ich anfing zu arbeiten. Ausgerechnet zwei Themen wollte absolut niemand übernehmen.

Das war zum einen ein Beitrag über die Müllentsorgung des Stadtgebiets und eine Reportage über die BDSM-Szene in unserer Stadt, die gerne von ortsansässigen Politikern aufgesucht wurde. Darüber gab es im Vorjahr einen großen Skandal und der Chefredakteur hatte sich überlegt, da noch einmal nachzuschauen, ob sich die Politiker von dort verzogen hatten.
Beides war absolut nicht in meinem Sinne.

Die Müllentsorgung war ein eher schmutziges und stinkendes Thema und meine Recherche in diesem Bereich würde mich im wahrsten Sinne des Wortes extrem anstinken. Das andere Thema war jetzt auch nicht wirklich nach meinem Geschmack. Natürlich war ich aufgeschlossen und konnte nichts Verwerfliches an Sex, oder käuflichem Sex finden, aber musste es ausgerechnet in einer Szene sein, in der sich Männer freiwillig verprügeln ließen?

Eine Reportage vom Strich an der Straße hätte doch sicher auch ausgereicht. Aber da entdeckte man die Politiker natürlich nicht. Die bestellten sich dann schon Edelcallgirls aus der gehobenen Preisklasse.
Mit Rücksicht auf meine Nase entschied ich mich dann doch für die Reportage aus der BDSM-Szene. Dort war es nicht nur sauberer und roch deutlich besser, sondern auch viel einfacher etwas Passendes zu finden. Erst einmal musste ich ja einen Platz finden, an dem ich meine Beobachtungen machen konnte.

Die Damen aus der Szene waren ja auf Diskretion bedacht und ich durfte sicher nicht einfach dabei zusehen, wenn sie ihre Kunden ›verarzteten‹. Vielleicht könnte ich aber versuchen, mich als eine von ihnen auszugeben und ein bisschen Nachhilfestunden bei einer erfahrenen Domina zu nehmen. Das konnte eigentlich nicht großartig schiefgehen.
Dabei konnte mir mein junges Alter ein bisschen helfen. Mit meinen 26 Jahren konnte ich vielleicht in der Szene ein bisschen Fuß fassen. Zuerst musste dafür aber ein anderes Sozial-Media Profil her. Unter meinem Namen fand sich innerhalb weniger Minuten mein gesamter Werdegang. Also setzte ich mich in der Redaktion an meinen Schreibtisch, öffnete auf meinem Computer die ganzen Profile und frisierte sie ein wenig.

Alle Bilder aus meinem Privatleben, die mich nicht gerade als dominant zeigten, stellte ich auf privat, löschte einige Einträge, die mich auch nicht gerade in einem guten Licht darstellten, und änderte meinen beruflichen Werdegang.
Aus der Journalistikstudentin Ayla Winterfeldt wurde eine Kunststudentin, die gerade erst mit dem Studium fertig war und sich anstatt in der Kunstwelt zu verdingen einen Platz als Domina suchte. Als Grund nahm ich einfach die besseren Verdienstchancen in diesem Metier. Erfahrung konnte ich natürlich keine vorweisen, aber die Dominanz lag mir im Blut und ich wollte in einem erfolgreichen Studio meine ersten Schritte machen.

Zumindest schrieb ich das in meine Profile. Die Wahrheit sah ein wenig anders aus, aber für meine erste Reportage und die Geschichte dahinter musste das eben so sein. Danach machte ich mich daran eines der Studios anzuschreiben, in denen sich die ganzen Lokalpolitiker vor über einem Jahr die Klinke in die Hand gaben.

Das fertige Schreiben kopierte ich mir in eine leere Datei, änderte jeweils nur die Studios aus und schickte sie einfach an alle möglichen namhaften Studios im Umkreis von Bielefeld. Danach gab es leider nichts mehr für mich zu tun und ich konnte einfach nur noch auf eine Antwort warten.

Inzwischen wollte ich mich einfach nur noch mit den Techniken der Damen vertraut machen. Das Internet war einfach eine Goldgrube, wenn es darum ging, Neues zu erfahren. Eine einfache Suche lieferte in Millisekunden gleich Tausende Ergebnisse. Teilweise auch noch gleich Videoanleitungen dazu. Hinter meinem Schreibtisch stand eine Kollegin, die einfach nur den Kopf schüttelte.

Die Männer sahen sich das gar nicht erst an. Es gab ohnehin keine nackte weibliche Haut zu sehen. Die ganzen Damen waren hochgeschlossen gekleidet. Meist in Lack und Leder gehüllt und die Haare streng nach hinten gekämmt. Sie sahen alle irgendwie gleich aus. Leuchtende rote Farben was das Make-up betraf und die ganze Kleidung meist in Schwarz gehalten.

Beim Studium der ganzen Berichte ging mir auf, dass ich dann ebenfalls solche Kleidung benötigte. Ich konnte ja wohl kaum in einem Strickpulli und einer engen Jeans dort auflaufen. Das Internet war auch zum Einkaufen dieser Utensilien eine wahre Goldgrube. Allerdings schreckten mich die ekelhaften hohen Preise ab.

Es war eigentlich kaum mit normalem Verstand zu erklären, warum ein Lackbody, der aussah wie ein einfacher glänzender schwarzer Sack, fast einen Tausender kostete. Das konnte ich mir mit meinem kleinen Anfangsgehalt als Journalistin nicht leisten. Das ging weit über mein Budget hinaus und war einfach nicht finanzierbar. Dafür benötigte ich ja irgendwoher ein bisschen mehr Geld. 
Da es eine Aufgabe meines Chefredakteurs war, der mich auf diese Geschichte ansetzte, musste er natürlich auch das Geld dafür ausspucken. Mit einem kleinen Ausdruck der ganzen Preise machte ich mich auf den Weg in sein Büro. Die Liste legte ich ihm vor und fragte, »Wer ersetzt mir eigentlich meine ganzen Auslagen für die Reportage?«
Mein Chefredakteur strahlte mich an und meinte, »Für die Reportage wurde ein Budget von 50.000 Euro festgelegt. Einfach die Redaktionsnummer auf die Rechnungen schreiben und an die Kasse weiterleiten. Das wird dann alles bezahlt.«
Schon toll, dass man solche wichtigen Details erst auf Nachfrage mitgeteilt bekommt. Hätte man mir ja auch schon einmal vorher sagen können. Allerdings sollten die 50.000 schon für ein halbes Jahr genügen. Zumindest hatte ich schon einmal das Geld für eine Grundausstattung für meine Recherche in der Hand und konnte aus dem vollen Schöpfen.

Als ich an meinen Schreibtisch zurückkam, blinkte auf meinem Bildschirm schon eine eingegangene E-Mail. Ob das eine Antwort eines Studios auf meine Anfrage war? Möglich war das allerdings. Die meisten Studios waren ja tagsüber gut besucht und an der Rezeption saß sicher ständig jemand der Damen.
Ich öffnete die E-Mail mit schwitzenden Fingern und der erste Satz des Schreibens begann wie jede Absage auf eine Bewerbung. Man teilte mir einfach mit, dass alle Posten bereits besetzt waren und sie derzeit keine anderen Damen aufnahmen. Schon gar keine ohne Erfahrung, wie mich.

Aber gut, Absagen waren natürlich nicht zu vermeiden und ich hatte schon damit gerechnet, dass es nicht einfach werden würde in einem angesehenen Studio unterzukommen. Die Damen hielten ihre Etablissements in Ordnung und eine ungelernte Domina hatte es natürlich schwer darin unterzukommen. Vielleicht sollte ich mich ein bisschen besser darstellen, als ich war.
Allerdings waren ja noch ein paar Bewerbungen offen, bis ich zu kleinen Tricks greifen musste. Stattdessen kümmerte ich mich um die ersten Outfits, die ich tragen wollte.

Ich klickte mich durch die Angebote und wollte eigentlich gleich ein paar wenige davon bestellen. Leider konnte ich die Auswahl aber gar nicht einfach so bestellen. Das waren nur angezeigte Muster für Sonderanfertigungen. Deshalb war der Preis wohl auch so überzogen. Aber extra angefertigte Kostüme waren eben teuer. Der Laden war mitten in der Stadt und ein kurzer Besuch konnte ja nicht schaden. Meine Auswahl hatte ich ja schon auf der Homepage getroffen.
Da ich ohnehin nichts anderes tun konnte, fuhr ich meinen Computer in der Redaktion herunter und nahm meine Tasche auf die Schulter. Voller Vorfreude auf einen netten Einkaufsbummel machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto. Es war zwar nur ein Kleinwagen, aber etwas anderes konnte ich mir gar nicht leisten.

Mit meinem winzigen Gehalt blieb eben nicht viel Geld neben der Arbeit übrig. Auch meine Wohnung umfasste nach meinem Studium nur knappe 50 Quadratmeter, wofür ich eine ganze Stange an Miete bezahlen musste. Aber das Leben nach meinem Studium war nicht gerade einfach. 
Alle hatten mal klein angefangen und mussten sich erst einen gewissen Lebensstandard verdienen. Wenigstens konnte ich für meinen ersten ernsten Artikel aus dem vollem schöpfen und brauchte dafür nichts bezahlen. Ich konnte schon lange nicht mehr ohne Geldsorgen einen Einkaufsbummel unternehmen. Mit einer ziemlich genauen Vorstellung meiner Klamotten machte ich mich auf den Weg in die Stadt.

Den Laden mit der Werbung im Internet lag etwas versteckt mitten in der Stadt. Obwohl ich die genaue Adresse in meinem Kopf abgespeichert hatte, musste ich eine ganze Weile danach suchen. In einem Hinterhof wurde ich dann endlich fündig. Der Laden versteckte sich hinter einer ziemlich unscheinbaren Eingangstür. Der einzige Hinweis auf die Existenz war ein fast unsichtbares Schild mit einem Pfeil der in einem Busch stand.

Ich betrat den Laden mit einigem Respekt und erblickte hinter einem halbhohen Tresen eine etwa 40-jährige Frau mit grün gefärbten langen Haaren. Sie nahm mich mit ihren katzenartigen Augen kurz unter die Lupe und fragte, »Kann ich dir helfen, Mädchen?«
»Das hoffe ich«, antwortete ich etwas eingeschüchtert. »Ich habe im Internet einige Klamotten für Dominas entdeckt und wollte mir ein paar davon bestellen.«
Ihr Gesicht erhellte sich etwas. »Dann komm mal etwas näher. Wir müssen deine genauen Maße nehmen, sonst passen die hinterher nicht.«
Ich machte ein paar Schritte auf den Tresen zu und blieb ziemlich genau davor stehen. Die Grünhaarige sah mich erwartungsvoll an, sagte aber keinen Ton zu mir. Erst nach einer etwas unheimlichen Stille sagte sie, »Lass mich raten, das sollen deine ersten Klamotten werden!«
»Merkt man das wirklich nach ein paar Sekunden?«, fragte ich etwas enttäuscht. Ich dachte zumindest, einer Verkäuferin etwas länger meine Dominanz vorspielen zu können.
Sie fing an zu lachen und erklärte, »Ich hab doch gesagt, ich brauche deine genauen Maße! Das bedeutet die Klamotten runter und Aufstellung nehmen. Steht sogar auf der Homepage mit dabei.«
Diesen Hinweis hatte ich wohl gepflegt überlesen und nicht beachtet. Etwas irritiert fragte ich nach, »Etwa alles?«
»Du bist ja lustig! Die Klamotten sind so eng, dass du darunter absolut nichts tragen kannst. Erstens trägt das auf und zum anderen stört es beim Arbeiten, weil du kaum noch atmen kannst.«
Sie musste es ja wissen. Ich war noch nicht einmal in ein Studio vorgedrungen und hatte mich schon nach wenigen Sekunden selbst verraten. Ich war eben nicht ganz so dominant, wie ich mir das vorstellte. Die Damen waren immerhin darin geübt. Auch diese extravagante Verkäuferin schien viel mehr mitgemacht zu haben, als es auf mich wirkte.

Bevor ich mich also in einem Studio vorstellte, sollte ich zumindest ein bisschen souveräner wirken und nicht schon bei den ersten Anzeichen meine Gesichtsfarbe wechseln. Um für eine Domina gehalten zu werden, durfte ich nicht so einfach einzuschüchtern zu sein. Aber konnte ich mir diese Fähigkeiten erfolgreich in ein paar Tagen aneignen?
Gezwungenermaßen fing ich langsam an meine Bürokleidung abzulegen. Die Grünhaarige vor mir kümmerte sich nicht darum. Ich stand vor dem Verkaufstresen und sollte mich einmal komplett ausziehen. Es gab leider keine Garantie, dass ich während der ganzen Zeit vor weiteren Kundinnen verschont blieb. Jederzeit konnte eine andere Kundin hereinschneien.

Irgendwie war das schon beschämend mich vor einer völlig fremden Frau komplett auszuziehen. Sie allerdings schien das schon sehr oft erlebt zu haben. Anstatt mir dabei zuzusehen kramte sie aus einer Schublade ein Maßband und ein großes Blatt Papier mit Hunderten Kästchen zum Ausfüllen.
Als ich nur noch in Unterwäsche vor ihr stand nahm sie die Augen nach oben und schätzte mich kurz ab. Das gefiel mir nicht. Körperlich hatte ich nicht gerade viel zu bieten, was aus mir eine Frau machte. Meine Brüste waren aus meiner Sicht viel zu klein geraten. Mehr als A-Körbchen hatte mir die Natur einfach nicht zugestanden.

Vor allem für die Männer, die gerne mit großen Bällen spielten, war ich überhaupt nicht attraktiv. Auch die kleine Brille, die ich für meine Augen brauchte, schreckten die meisten Männer ab. Ich kaschierte diese Makel gerne mit Kontaktlinsen und weiter Kleidung. Zu weiteren Hilfsmitteln hatte ich bisher nicht gegriffen.
Die Verkäuferin nahm einen Stift zur Hand und fragte, »Schaffst du es heute noch, Mädchen?«
Extrem schüchtern zog ich meinen kleinen BH und das winzige Höschen aus. Meine Hände hielt ich vor meine Körpermitte, damit sie nicht unbedingt einen Einblick auf meine rasierte Spalte bekam. Sie musste ja nicht gleich alles sehen.

Das störte sie allerdings herzlich wenig. Sie nahm das Maßband in die Hand, blickte noch einmal auf ihren Zettel und nahm die ersten Maße meines Körpers. Jede einzelne Zahl notierte sie sorgfältig auf ihrer Liste. Das dauerte ganz schön lange und sie hielt sich nicht lange damit auf mich zu fragen, wie ich mich hinstellen sollte. Ich wurde einfach von ihren Händen dirigiert und sie bog mich zurecht, wie sie es gerade brauchte.
Nach einer halben Ewigkeit verschwanden dann auch meine Hände von meinem Allerheiligsten. Sie störten sie einfach beim Maßnehmen. Schlimmer wurde es nur noch, als sie doch tatsächlich auf die Knie ging und auch noch den Abstand meiner Oberschenkel maß. Absolut nichts blieb noch vor ihr geheim. Das passte mir überhaupt nicht. Schlimmer war nur noch die Tatsache, dass Erregung in mir aufstieg. Das durfte doch nicht wahr sein!

Als sie endlich alle Maße notiert hatte, durfte ich mich peinlich berührt wieder anziehen. Sie hingegen legte mir einen aktuellen Katalog vor die Nase und fragte, welche Modelle ich mir ausgesucht hatte. Wie schon in der Redaktion vor dem Bildschirm tippte ich mit dem Finger auf die einzelnen Bilder.

Sie notierte meine Auswahl ebenfalls auf der Liste meiner Maße und fragte, ob das alles war. Ich stimmte zu und bat sie die Rechnung dafür, an die Adresse meiner Redaktion zu schicken. Zusätzlich nannte ich ihr die Redaktionsnummer, damit ich das zuordnen konnte. Das war natürlich gelogen, aber da sie sich in der Szene auskannte sollte sie natürlich nicht wissen, dass ich Reporterin war. Ich konnte mich ja nicht schon verraten, bevor ich mit meiner Recherche begonnen hatte. Nach ihr wüsste sicher die halbe Stadt von meinem Auftrag.
Da das natürlich auch meine geplante Reportage auffliegen lassen würde, durfte auch sie nichts davon erfahren. Der Verkäuferin war die Adresse aber auch vollkommen egal. Sie nahm einfach nur die Bestellung auf und ließ meine gewünschte Kleidung dann einfach nur genau auf meine Maße anfertigen. Die Rechnung bekam ich dann per Post und nach erfolgter Bezahlung durfte ich meine Waren dann auch abholen.

Glücklich über diese Entwicklung machte ich mich dann auf den Weg in die Redaktion. Eine Bestellbestätigung erwartete mich sogar unter meiner privaten E-Mail-Adresse. Daneben musste ich aber auch zwei weitere Absagen gefallen lassen. Beide mit ungefähr derselben Begründung. Es würde also nicht gerade einfach werden irgendwo unterzukommen.

2. Kapitel

Kurz vor Redaktionsschluss erreichte mich dann tatsächlich noch eine weitere E-Mail eines Studios, was ich angefragt hatte. Dort meldete sich eine Mistress Venom, die mich zu einem Vorstellungsgespräch einlud. Die erste Hürde war also genommen. Ich musste mich nur noch bei einem persönlichen Gespräch bewähren. Allerdings wunderte ich mich über den Namen ›Venom‹. Welche Herrin eines Studios nannte sich schon freiwillig ›Misses Gift‹?

Leider ergab meine Suche im Internet zu diesem Namen auch kein Gesicht. Alles, was ich fand, war eine kurze Eigenbeschreibung ohne Bild. Entgegen meiner Erwartung fand ich darin aber kein Alter oder andere Daten der Herrin. Es handelte sich einfach nur darum wie lange sie schon auf diese Weise ihr Geld verdiente und was sie den ›Kunden‹ an Service anbot.

Teilweise musste ich mir die ganzen Begriffe aus der Szene noch einmal vom Internet übersetzen lassen. Das würde dann auch meine Lektüre für den Abend werden. Ich musste mir ja unter den ganzen Abkürzungen auch etwas vorstellen können. Alles, was ich aus der Szene wusste, war, das die Herrinnen nie Verkehr mit den Kunden hatten. Sie waren sozusagen Prostituierte ohne den geringsten sexuellen Körperkontakt zu ihren Kunden.
Allerdings gab es so etwas wie Klinikspielchen. Als ich das im Internet las, wurde mir schon ganz anders zumute. Die Domina bot auch einen speziellen Dienst an. Sie füllte den ›Kunden‹ mit einer Spritze und Natriumchlorid gewisse Körperbereiche auf. Sozusagen bekamen sie dann künstliche ›dicke Eier‹ mittels einer Spritze verpasst.

Sie musste also auch medizinische Kenntnisse vorweisen können. So etwas lernte man nicht einmal kurz über das Wochenende. Für solche Techniken brauchte man schon einiges an Erfahrung im medizinischen Bereich. Leider stand aber auch nirgendwo ihr Klarname dabei. Natürlich wollte sie möglichst anonym bleiben.
Diskretion gehörte in diesem Job selbstverständlich dazu. Das galt aber nicht nur für sie, sondern in besonderem Maße auch bei mir. Immerhin war ich Reporterin und verletzte diese oberste Devise dieses Bereichs, spätestens dann wenn ich meinen Artikel bei meinem Arbeitgeber veröffentlichte. Natürlich wären die Damen auch weiterhin unerkannt, nur eben die Kunden, auf die ich es abgesehen hatte, nicht mehr.

Immerhin ging es dabei um Lokalpolitiker, die sich auf Kosten der Steuerzahler ein wunderbares Leben machten. Ganz nebenbei betrogen sie auch noch ihre Frauen mit den Besuchen in diesen eindeutigen Etablissements. Es lag aber nicht an mir, diesen betrogenen Frauen die Demütigungen ihrer Männer einfach durchgehen zu lassen. Das mussten die Ehefrauen schon selbst entscheiden, aber davon wissen sollten sie zumindest einmal.

Und auch die ganzen Wähler hatten ein Recht darauf, zu erfahren, wo die bestimmten Vertreter ihr Geld wieder unter die Leute brachten. Interessant an dem alten Artikel waren die dabei ertappten Männer. Ausnahmslos alle von ihnen gehörten einer einzigen Partei an, die sich irgendwelche verschrobenen Ansichten von Sexualität unterwarfen und das auch noch ganz öffentlich in der Stadt ausleben wollten.

Für dieses Ziel instrumentalisierten sie neuerdings auch immer mehr Kinder, die sie damit in ihrer Entwicklung störten. Mir persönlich war es eigentlich ganz egal, ob diese Lokalpolitiker ihr Geld bei den speziellen Damen ablieferten, um Leiden zu dürfen. Was ich allerdings nicht tolerierte, waren die Ziele, die sie damit verfolgten.

Für diese komischen Gestalten gehörten Pädokriminelle mitten in die Gesellschaft, anstatt in den Knast und unter die Aufsicht von fähigen Psychologen. Vielfach wurden auch Parteimitglieder eben dieser Partei schon des Öfteren für solche Vergehen belangt. Leider hatten sie es immer wieder geschafft, der gesiebten Luft in den Gefängnissen zu entgehen. Eigentlich gehörte die ganze Partei gleich verboten, aber irgendwie traute sich an diese angebliche Ökopartei keiner heran.
Die Einladung auf meinem Computer druckte ich mir noch eben aus, bevor ich dann die Redaktion mit einem guten Gefühl verließ und mich auf den Weg in meine Wohnung machte. Bereits am nächsten Tag am Nachmittag sollte ich mich bei der Domina einfinden. Das Problem an der Sache war einfach nur, dass meine Arbeitskleidung noch eine ganze Weile brauchte, bis ich sie abholen konnte. Sie würde niemals bis zum Zeitpunkt meines Gesprächs fertig werden. Also musste ich mein Bewerbungsgespräch mit normalen Klamotten überstehen. Noch am Abend nahm ich Aufstellung vor meinem Kleiderschrank und machte für mich privat vor meinem hohen Spiegel eine Modenschau.
Am Ende entschied ich mich für einen ausgestopften BH um wenigstens ein bisschen Oberweite zu demonstrieren und eine hoch geschlossene Bluse ohne einen Einblick zu erlauben. Untenrum musste es eine eng anliegende, schwarze Leggins richten. Damit wollte ich meine Vorzüge ein bisschen in Szene setzen. Schaden konnte es ja nicht, wenn ich bei einem Bewerbungsgespräch in dem Bereich meine körperlichen Vorzüge ein bisschen hervorhob. Immerhin achtete man unter den Dominas auf solche kleinen Details. Das hatte ich bei den Klamotten schon bemerkt. Die wurden präzise auf meinen Körper angepasst. Auch wenn ich mir dabei ein bisschen mehr Oberweite gewünscht hätte.
Aber wo eben nichts war, konnte man auch kaum etwas machen. Die Natur meinte es eben nicht gerade gut mit meinen Brüsten. Das konnte ich nur akzeptieren. Ein bisschen mehr wäre zwar schöner gewesen, aber da gab es eben keine Verhandlungen darüber. Zum Glück gab es aber auch Männer, denen die Oberweite bei einer Partnerin nicht wirklich wichtig war. Allerdings lief das im Sexbusiness ein wenig anders. Nicht nur die Darstellerinnen in den einschlägigen Filmen ließen sich die Möpse künstlich aufblähen. Aber dazu fehlte mir zum einen der Mut und zum anderen auch das nötige Kleingeld, nach meinem Studium. Es musste also mit dem, was vorhanden war, gehen.
Relativ beruhigt ging ich nach einem kleinen Essen in mein Bett und nahm mir vor am nächsten Morgen nur kurz in der Redaktion vorbeizuschauen. Für den Nachmittag wollte ich mich erstens umziehen, um die Domina ein bisschen einzuwickeln und auch noch ein paar Fachbegriffe aus ihrem Metier in meinem Kopf unterzubringen. Eine ruhige Nacht war mir nicht vergönnt. In meinem Kopf schwirrten immer noch die Eindrücke der Bestellung und das Treffen mit der Domina herum. Beides raubte mir den dringend benötigten Schlaf. Wie gerädert stand ich am frühen Morgen in meinem Badezimmer und die heiße Dusche vermochte es nicht meine Lebensgeister zuverlässig zu wecken.
Auch der extra starke Kaffee half nicht wirklich weiter. Am liebsten hätte ich den Tag ausfallen lassen und wäre wieder in mein warmes Bett gekrochen. Leider konnte ich mir das an diesem Tag wirklich nicht erlauben. Niedergeschlagen machte ich mich auf den Weg in die Redaktion und fuhr meinen Computer hoch. In der Nacht waren noch einmal drei E-Mails angekommen, die mich etwas überraschten. Die erste war gleich noch eine Zusage eines Studios, das ohnehin gerade nach einer Anfängerin suchten, weil eine ihrer Dominas vor wenigen Wochen ihre Stiefel an den Nagel gehängt hatte. Sie wollten ihr Personal etwas verjüngen und ich mit Mitte zwanzig könnte den Altersdurchschnitt gut drücken.
Die zweite war, wie ich es erwartet hatte eine mehr als deutliche Absage, die nicht gerade freundlich formuliert war. Die dritte E-Mail war von meinem Laden für die Kleidung, die ich am Vortag bestellte. Ich sollte dort bei Gelegenheit noch einmal vorbeischauen. In deren Lager war eine bereits vorgefertigte Hose liegen geblieben, die anhand der von mir genommenen Maße passen könnte. Das würde einen Preisnachlass für mich bedeuten, den ich wegen der doch gesalzenen Preise gut gebrauchen konnte. Die Zusage beantwortete ich als Erstes, mit der Bitte um ein Vorstellungsgespräch innerhalb der nächsten Tage, bevor ich dann plante, gleich noch einmal bei meinem Kleidungsladen reinzuschauen.
Eine E-Mail war ziemlich schnell geschrieben und bevor ich den Kleidungsladen aufsuchte, entschied ich mich dazu mir noch einen frischen Kaffee bei einer Bäckerei auf dem Weg zu gönnen. Mit dem zusätzlichen Koffein hoffte ich, meine fehlende Motivation etwas ausgleichen zu können. Außerdem konnte ich die Zeit auch noch nutzen um mir die einzelnen Abkürzungen, die im BDSM-Bereich genutzt wurden, noch einmal genauer einzuprägen. Schaden konnte es jedenfalls nicht, wenn ich bei meinen Vorstellungsgesprächen nicht ständig nachfragen musste und schon wusste, was welche Abkürzung bedeutete. Das sah ich in dem Moment als meine wichtigste Aufgabe an.
Auch für meinen Artikel konnte es nicht schaden, wenn ich ein bisschen mehr Hintergrundwissen einbringen konnte. Immerhin konnten sich die Leser ja auch nicht gerade viel darunter vorstellen. Also musste ich schon einiges lernen, um den Lesern nicht gerade Fachbegriffe um die Ohren werfen zu müssen, sondern genau zu erklären was sich die Politiker, wenn sie denn noch in den Etablissements verkehrten so leisteten. Zu meinem Bedauern half der Kaffee nicht wirklich viel. Das enthaltene Koffein machte die schlechte Nacht nicht vergessen und vermochte meine Sinne nicht aus dem Tiefschlaf zu wecken. 
Mehr gerädert als erholt machte ich mich auf den Weg zum Klamottenladen und traf dort wieder auf die Dame mit den grün gefärbten Haaren. Sie hatte mich schon erwartet und machte ein fröhliches Gesicht, als sie mich in der Tür stehen sah. Noch während ich auf den Tresen zulief, verschwand sie kurz im Lager und kam mit einer tiefschwarzen Hose auf einem Kleiderbügel zurück. Das weiche Material glänzte leicht im Schein der Deckenstrahler. Ich wollte schon danach greifen, als sie die Hose etwas zurückzog und fragte: »Hast du nicht noch was vergessen?«
»Vergessen?«, fragte ich. 
Lächelnd sagte sie, »Runter mit der Hose! Wie willst du sonst das enge Stück über deine Schenkel bringen?«
Schon wieder musste ich mitten im Laden aus meiner Hose steigen und mich von ihr dabei beobachten lassen. Allerdings sah sie mir nur dabei zu, als ich den Knopf meiner Jeans öffnete. Während ich mich aus meiner Hose schälte, warf sie irgendein Puder in die Hosenbeine. Warum sie das machte, verstand ich nicht. Jedenfalls beachtete sie mich in diesem Moment nicht mehr und ich wurde nicht nur meine Jeans los, sondern auch noch das Höschen. Immerhin hatte sie mir schon am Vortag erklärt, dass die Hosen so eng waren, dass ich sie auch nicht mit Unterwäsche anziehen konnte. Als ich unten ohne mitten im Laden stand, kam die Grünhaarige hinter ihrem Tresen hervor und hielt mir die Hose hin.
Die Innenseite der Hose war fast vollständig von dem weißen Puder bedeckt. Ich zögerte einen Moment, den sie für eine Erklärung nutzte, »Das Puder absorbiert die Feuchtigkeit auf deiner Haut. Das Material rutscht nicht besonders gut und reißt dir eher die Haut von den Beinen, wenn du sie so anzuziehen versuchst. Also erst gut pudern vor dem anziehen.«
Ich kam mir etwas veräppelt vor und lachte, »Meine Haut ist trocken. Feucht war sie nur nach der Dusche heute Morgen.«
»Mitte 20 und noch immer doof wie Brot«, schimpfte sie. »Auch wenn du es nicht bemerkst, ist deine Haut immer leicht feucht. Das liegt am Talg und dem Schweiß, was dein Körper durch die Haut abgibt. Ohne diese Feuchtigkeit würdest du nicht einmal Fingerabdrücke hinterlassen. Die Cops nutzen schwarzes Pulver, was an dem Talg haften bleibt und dadurch deine Fingerabdrücke sichtbar macht. Das Pulver was wir für diese Klamotten verwenden ist ähnlich.«
Das klang logisch und sie musste es ja wissen. Immerhin war das ihr Job. Vorsichtig schob ich mein rechtes Bein in die dafür vorgesehene Öffnung der Hose. Die ersten paar Zentimeter waren nicht einmal das Problem. Nur je weiter mein Bein in der Hose verschwand, umso größer wurde der Widerstand. Trotz des ganzen Puders in den Hosenbeinen musste ich ganz schön Kraft aufwenden, um in die Hose zu kommen. Beim linken Bein war es genau das Gleiche und es dauerte eine ganze Weile, bis ich den kaum spürbaren Bund über meine Hüfte ziehen konnte. Wenn das mit dem Anziehen immer so lange dauerte, konnte ich mich auf ein halbes Jahr ziemlich frühes Aufstehen freuen.
Wenigstens fühlte sich die Hose nicht wirklich unangenehm auf meiner Haut an. Sie passte auch wie für mich gemacht. Die grünhaarige Verkäuferin zog mich vor einen wandhohen Spiegel, damit ich mich darin betrachten konnte. Während ich wie gebannt auf mein Spiegelbild sah, schwebte sie um mich herum und ihre Mundwinkel hoben sich immer mehr an. Sie strich nur noch eine kleine Falte an meiner Hüfte glatt und strahlte mich an. 
»Na also, passt doch wie Arsch auf Eimer«, lachte sie mit ihrem strahlend weißen Raubtiergebiss. »Willst du die Hose gleich mitnehmen?«
Das war gar keine Frage. Natürlich wollte ich die Hose gleich mitnehmen. Falls mein Vorstellungsgespräch am Nachmittag erfolgreich war, konnte ich für den ersten Tag schon auf eine passende Hose zurückgreifen. Alles, was ich noch dazu brauchte, war das Pulver, damit ich sie auch anziehen konnte. Um nicht noch einmal unten ohne vor der Verkäuferin stehen zu müssen behielt ich sie gleich an und stopfte meine Jeans und das Höschen in eine Tüte des Ladens. Die Verkäuferin warf mir sogar noch ein Fläschchen mit dem Puder in die Tragetasche und erklärte, »Falls dir das Puder ausgeht, kannst du es hier nachkaufen, oder durch einfaches Babypuder ersetzen.«
Ausziehen wollte ich die Gummihose dann erst wieder zu Hause in meiner Wohnung. Dort war ich wenigstens alleine und wurde nicht beobachtet. Außerdem wollte ich zum Vorstellungsgespräch dann doch lieber mit meiner Leggins und einem Höschen drunter gehen. Ich musste ja nicht gleich beim ersten Treffen aus der Menge herausstechen. Zudem fehlte mir ja noch ein passendes Oberteil zu der Hose. Den Kleiderbügel bekam ich auch noch in die Tüte, damit ich die Hose in meinem Schrank auch aufhängen konnte. Fröhlich verabschiedete ich mich von der Grünhaarigen und machte mich auf den Weg zu meinem Auto.
Auf dem Weg nach Hause bemerkte ich allerdings ziemlich schnell den Nachteil der Hosen aus Gummi. Zum einen rutschte ich auf dem Stoffsitz meines Autos herum, weil es keinen richtigen Halt gab, und zum anderen bemerkte ich eine deutliche Zunahme der Feuchtigkeit unter dem dichten Beinkleid. Schon bald fühlten sich meine Beine an, als ob sie wie meine Hände den halben Tag in einem Einmalhandschuh steckten. Trotz des vielen Pulvers war es richtig nass geworden. Das wirkte sich auch auf meine Behaglichkeit aus. Die Vorstellung, in der nächsten Zeit gleich den kompletten Tag in so einem Anzug verbringen zu müssen, sorgte nicht gerade für Begeisterung.
In meiner Wohnung angekommen verzog ich mich sofort in mein Schlafzimmer und befreite mich von der Hose. Es war unglaublich, wie dieses Gummi auf meiner Haut kleben konnte. Das Puder hatte sich fast schon komplett aufgelöst und die entstandene Feuchtigkeit hielt die Hose ziemlich genau an ihrem Platz. Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich sie endlich losgeworden war und in ein Höschen steigen konnte. Die Leggins darüber blieb dann wenigstens trocken und sorgte wieder für ein besseres Gefühl bei mir. Ich machte mir noch ein kleines Mittagessen und bereitete mich währenddessen auf mein Treffen am Nachmittag vor.
Nach dem Essen zog ich mich noch einmal um, brachte mein Make-up noch in Ordnung und verließ dann meine Wohnung. Auf dem Weg zum Treffpunkt stieg meine Nervosität ziemlich steil an. Ich versuchte, mir diese Mistress Venom vorzustellen. Natürlich sah sie vor meinen inneren Augen dem allgemein bekannten Klischee nur allzu ähnlich. Wirklich jeder hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie eine Domina eigentlich aussah. Selbstverständlich rankten sich um diese Dienstleisterinnen verschiedene Mythen, die gelegentlich auch immer wieder einmal durch Bilder oder Berichte in der Klatschpresse bestätigt wurden.

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