Honeycassybooks
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Die Idee für dieses Buch entstand an einem Sandstrand unserer Insel. Unweit der Stelle, an der wir unsere Decke ausgebreitet haben, fand damals ein kleines Fotoshooting statt. Da nicht nur unsere Katzen neugierig sind, riskierten wir aus sicherer Entfernung ebenfalls einige Blicke. Zwei Models mussten sich vor einem Fotografen in verschiedene Posen werfen. Während eine davon abgelichtet wurde, stand die andere mit einer weiteren Frau etwas abseits und ich bemerkte die sehr deutlichen Korrekturen ihrer Posen.
Da begann in meiner Fantasie gleich ein ganzer Film zu laufen, der dann schlussendlich auch die Vorlage für dieses Buch lieferte. Angereichert mit einigen Ideen, die mir während des Schreibens noch kamen, wurde dann dieses Werk daraus. Alleine die Verkaufszahlen und die netten Rückmeldungen katapultierten dieses Buch bis an Platz drei meiner erfolgreichsten Bücher.
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1. Kapitel
Nur noch wenige Minuten fehlten zu meinem Geburtstag. Dann war ich endlich volljährig. Auf diesen Tag hatte ich schon seit vielen Jahren gewartet. Seit ich neben der Schule als Model vor der Kamera posierte vereinbarte mein Vater für mich die Aufträge. Angefangen hatte ich damit im zarten Alter von 14 Jahren. Leider hatte es bisher nie für lohnende Aufträge gereicht.
Entweder ließ sich mein Vater bei den Verhandlungen über den Tisch ziehen oder ich war
einfach nicht interessant genug für höher bezahlte Jobs in der Modebranche. Als ich anfing, träumte ich noch von Aufträgen von berühmten Designern und Fotoshootings in Badebekleidung in der Südsee. Gereicht hatte es bisher allerdings nur für günstige Modeketten in den wöchentlichen Angebotsheftchen.
Der Traum von der Südsee und den Badeklamotten entpuppte sich dann als kleines Studio in einem Hinterhof von Köln. Dort stand ich für einige Stunden in einem absolut unansehnlichen Badeanzug vor einem Greenscreen. Die Sonne war einfach nur eine sehr helle Lampe, die schräg
von oben auf mich gerichtet war. Mein Vater war als mein Manager eine Katastrophe.
Jedes Mal bestand er darauf, dass von meiner Figur so wenig Haut wie nur irgend möglich gezeigt werden durfte. Am besten machte ich W erbebilder für einen Bikini in einem dicken Pelzmantel. So konnte ich einfach kein Geld verdienen. Natürlich durfte ich keine Teilakt oder Aktfotos machen.
Dafür war ich eben noch zu jung, aber nicht einmal normale Bekleidung, wie man sie in jedem Freibad zu sehen bekam, durfte ich vorführen. Selbst meine Mitschüler die von meiner Tätigkeit als Model wussten, konnten nur noch über mich lachen. Bei den Jungs war ich sowieso schon längst unten durch. Meine Freundinnen lagen schon mit ihren Freunden im Bett, erzählten von ihrem ersten Mal und ich wäre froh gewesen, wenn mich wenigstens mal ein Mitschüler geküsst hätte.
Mir war absolut gar nichts erlaubt. Nach der Schule brachte mich mein Vater ins Fitnessstudio oder zum Yoga damit ich mein Gewicht hielt, und sie wogen sogar meine Mahlzeiten ab, damit ich nicht unnötig mehr Kalorien zu mir nahm. Wenigstens durfte ich im Sommer noch in die Sonne. Hätte ich helle Haut gehabt, wäre mir das auch noch verboten gewesen.
Zu meinem Glück hatte ich eine wunderbare dunkle Färbung, was auch nicht besonders schwierig war. Meine Mum stammte aus Kamerun und mein Vater war ein Nordlicht aus Norwegen. Daher war ich nicht zu dunkel, aber auch nicht zu hell. Die Sonne konnte meiner
kaffeebraunen Haut nicht viel anhaben und so durfte ich wenigstens im Sommer in die Sonne.
Mehrfach hatte ich versucht, meinem Vater klarzumachen das ich wenigstens mit meinen Fotos ein bisschen mehr Taschengeld verdienen wollte. Nackt durfte ich mich ohnehin nicht zeigen, aber wenigstens normale Fotos im Bikini wären zumindest einmal eine Möglichkeit ein bisschen mehr bezahlt zu bekommen, aber ich als seine Tochter sollte am besten nur im Hijab fotografiert werden.
Deshalb freute ich mich wie ein kleines Kind auf meinen 18. Geburtstag. Dann konnte ich meine eigenen Verträge aushandeln und mich auch in Bikinis zeigen. Je nachdem wie viel Geld mir Teilakt einbrachte, würde ich auch Topless vor der Kamera stehen. Mehr wollte ich eigentlich nicht zeigen, zumindest wollte ich das auf meiner Sedcard stehen haben. Und ich wollte meinen spießigen Vater als Manager loswerden.
Mit den Bildern von meinem Modeljob wollte ich dann meine Studiengebühren bezahlen und mir eine kleine Wohnung leisten. Das war wenigstens mein grober Plan und pünktlich um Mitternacht saß ich in meinem Kinderzimmer und ließ ganz für mich alleine den Korken
einer kleinen Sektflasche knallen.
Mit Sekt in einem Pappbecher stieß ich auf mich selbst an. Was sollte mich jetzt noch aufhalten können? Mein Vater wusste noch nichts von seinem Glück, aber spätestens wenn es um meinen nächsten Job ging, hätte er als mein Manager ausgedient. Nach der halben Flasche Sekt fiel ich
in mein Bett und schlief mit einem fröhlichen Lächeln ein.
Knapp sechs Stunden später riss mich allerdings mein verhasster Wecker mit einem unglaublich nervenden Piepton aus dem Schlaf. Völlig übermüdet stolperte ich ins Badezimmer, putzte mir die Zähne und sprang unter die Dusche. Leider konnte das Wasser aber meine Lebensgeister nicht aus dem Tiefschlaf holen. Meine Eltern schliefen noch.
Sie standen erst in einer Stunde auf. Ich war alt genug, mir mein Frühstück selbst zu richten und anschließend in die Schule zu gehen. An diesem Morgen allerdings störte mich das überhaupt nicht. Es war ein völlig neues Lebensgefühl für mich. Auch die Klassenarbeiten durfte ich jetzt selbst unterschreiben. Mit dem 18. Geburtstag änderte sich einiges im Leben.
Obwohl ich absolut nicht ausgeschlafen war und sich tiefe Ringe unter meinen Augen abzeichneten freute ich mich auf meine Freunde in der Schule. Auf dem Weg in die Schule
versuchte ich noch ein wenig die Augen zuzumachen, aber ich war so überdreht, dass an Entspannung nicht einmal zu denken war. Auf dem Schulhof empfing mich meine beste Freundin
Karola, die mir sofort in dem Arm sprang, mich liebevoll drückte und dann flötete, »Herzlichen Glückwunsch zu deinem 18. Geburtstag, Hailey. Wie war deine kleine Privatfeier?«
»Danke meine Liebe. Meine kleine Privatfeier war wohl etwas zu lange«, lachte ich und zeigte auf meine Augenringe.
Karola schüttete sich aus vor lachen und prustete, »Soll ich dir Hämorrhoiden-creme besorgen? Laut den ganzen Models soll das bei Augenringen helfen.«
»Woher weißt du das?«, fragte ich lachend.
»Hey, meine beste Freundin ist auch ein Model. Die hat davon auch schon erzählt.«
Das mochte ich an Karola am meisten. Wir nahmen uns beide nicht ganz ernst und konnten über solche Scherze lachen. Bisher brauchte ich so eine Creme nicht. Ich schlief lange genug und hatte auch nicht wirklich viel zu tun. An den Wochenenden gab es mal ein kleines Shooting, oder
auch mal am Nachmittag, aber das waren kleinere Aufträge, die kaum Geld einbrachten.
Das letzte waren einige Werbefotos für Socken. Das waren so die schlimmsten Fotos, die man machen konnte. Sie brachten so gut wie nichts ein und trotzdem war man ein paar Stunden damit beschäftigt. Aber das kannte ich bereits von meinem Vater. Bei Fotos für Socken gab es nicht so viel Haut zu sehen. Also genau das, was er am besten fand.
Auch meine Mitschüler gratulierten mir zu meinem Geburtstag. Sogar die Lehrer ließen sich dazu herab, mir zur Volljährigkeit zu gratulieren. Eine Feier gab es natürlich nicht und ein kleines Geschenk hatte nur Karola für mich gekauft. Ich bekam eine kleine silberne Kette mit einem
Anhänger. Darin war ein kleines Reiskorn mit meinem eingravierten Namen.
Das hatte sie von ihrem Taschengeld abgezweigt. Das war zwar nicht wirklich viel, aber die Geste zählte deutlich mehr als der materielle Wert der Kette. Ich legte sie mir sofort um den Hals und bedankte mich überschwänglich bei meiner besten Freundin. Für den Nachmittag hatte ich eine kleine Feier mit ihr geplant.
Als ich am Nachmittag wieder nach Hause kam, stand schon meine Mum mit einer selbst gemachten Torte in der Küche. Sie hatte in der Sahne ganze 18 kleine Kerzen eingesteckt und sie kurz bevor ich nach Hause kam schon angezündet. Meine Verwandtschaft war erst zum
Wochenende angesagt, auch wenn ich sie eigentlich gar nicht sehen wollte. Sie standen nie auf meiner Seite und ließen sich immer nur blicken, wenn es irgendetwas zu feiern gab.
Meist ging es dabei nur um ein großes gemeinsames Essen und mir wurde dabei immer vorgeworfen, ich sei undankbar. Natürlich war ich undankbar. Ich wollte mit meinen Modeljobs Geld verdienen, um meine Familie zu unterstützen, was mir aber immer durch meinen Vater zunichtegemacht wurde. War es wirklich so furchtbar schlimm, sich ein bisschen leichter bekleidet zu zeigen?
Selbst in der Fernsehwerbung bekam man für Duschbad oder sonstigem Mist an jeder Ecke Titten zu sehen. Warum? Weil es einfach funktionierte. Sex sells! Das war schon seit Jahrhunderten bekannt und wurde alleine in der Werbung immer wieder in neue Höhen getrieben. Aber das ich meine Titten nicht zeigen sollte oder durfte, war schon seit einigen Stunden vorbei.
Beim nächsten Angebot was hereinkam, bei dem es darum ging, mein Oberteil für Werbefotos abzulegen, würde ich nicht eine Sekunde zögern. Dann kam endlich einmal Geld in meine ohnehin immer klamme Kasse. Meiner Mutter war das eigentlich mehr oder weniger egal. Aber gegen meinen Vater, den ich aus jugendlicher Dummheit zu meinem Manager machte, konnte sie sich einfach nicht durchsetzen.
Wollte sie aber vielleicht auch nicht. Ich hatte immer mehr das Gefühl, das die Ehe meiner
Eltern schon seit Jahren auf dem Boden lag und sie einfach nur noch daran festhielten, weil es mich und meinen Bruder gab. Der war aber schon vor zwei Jahren ausgezogen. Damals wurde er volljährig und hatte sich eine Woche nach seinem Geburtstag seine Sachen gepackt und war
verschwunden.
Meine Eltern wussten nicht einmal mehr, wo er eigentlich war. Ich hingegen wusste es ziemlich genau. Wir hatten noch immer Kontakt über Kurznachrichten. Hätte ich mit meinen Aufträgen auch genug Geld verdient, wäre ich spätestens am Abend schon ausgezogen. Leider konnte ich mir das allerdings nicht einmal im Ansatz leisten. Das Leben war einfach viel zu teuer und meine Fixkosten würden die Einnahmen um den Faktor 300 übersteigen.
Ich war gezwungen bei meinen Eltern zu bleiben. Zumindest so lange bis ich mit meinen Modeljobs genug Geld verdiente. Wann das aber war, stand in den Sternen. Falls ich damit
überhaupt irgendwann genug Geld verdienen konnte. Das war zwar mein Ziel, aber trotzdem sollte ich nach meinem Abitur mit einem Studium anfangen.
Ich wusste auch schon genau, was für ein Studium ich beginnen wollte. Ich wollte mit meinem Abi in der Tasche ein Modedesign Studium beginnen. Der einzige Nachteil an diesem Studium
war aber, das es ausgerechnet in meiner Heimatstadt an der Uni angeboten wurde. Ich würde also noch sehr viel länger bei meinen Eltern wohnen müssen.
Das trübte den Gesamteindruck ein wenig. Aber vielleicht konnte ich mir auch meinen großen Traum erfüllen und mein Leben als Model genießen, die Welt bereisen und eine Menge Geld
verdienen. Meine Mutter blieb ein bisschen mit mir am Tisch sitzen und fragte mich über die Schule aus. Natürlich wollte sie das ich neben meinem Job, als Model auch die Schule
nicht vernachlässigte.
Das konnte ich ihr versprechen. In meinem Alter war es wichtig genug Perspektiven für die Zukunft in der Tasche zu haben. Ich hatte zwei und einen Weg davon würde ich sicher einschlagen können. Mode interessierte mich sowieso, auch wenn ich mir von meinem schmalen
Taschengeld großartig nichts in dieser Richtung kaufen konnte. Damit war meine Mutter schon zufrieden und bei einem gemütlichen Kaffee feierten wir meine Volljährigkeit.
Am Nachmittag kam dann auch Karola und musste unbedingt ein Stück des Kuchens Essen. Meine Mum bestand darauf, auch wenn sich meine beste Freundin nicht besonders viel aus einer Schokoladentorte machte. Karola war sowieso ein wenig eigen, wenn es ums Essen ging. Während ich am liebsten das süßeste Zeug in mich stopfte und dann wieder im Fitnessstudio leiden musste, um mein Gewicht zu halten war sie die deutlich gesündere von uns beiden.
Sie nagte lieber an Gemüse oder Obst herum und achtete genau auf ihre Ernährung. Sie brauchte auch nicht trainieren, um ihre Figur zu halten. Ich fand das von der Natur ein wenig gemein eingerichtet. Während ich im Fitnessstudio die überflüssigen Kalorien wieder abtrainierte, saß sie auf einem Stuhl und spielte gegen andere Schach. Das war ihr Sport. Sie wollte auch einmal mit mir Schach spielen, aber dieses Spiel würde ich wohl nie lernen.
Am frühen Abend kam dann auch mein Vater von der Arbeit und störte uns in meinem Zimmer. Wir unterhielten uns gerade über einen Jungen an der Schule, der einen tiefen Eindruck bei Karola hinterlassen hatte, als er auf einmal in der Tür stand. Als Geschenk bekam ich von ihm
eine Umarmung und einen kleinen Umschlag überreicht. Ich dachte an ein Geldgeschenk zu meinem Geburtstag und riss freudestrahlend den Umschlag auf.
Zu meiner Enttäuschung befand sich darin aber weder ein Geldschein noch ein Scheck. Es war nur eine Grußkarte für seine ›liebe Tochter‹ und die Anmeldung für den Führerschein in einer
Fahrschule.
Am liebsten hätte ich ihm den Umschlag mitsamt der Karte an den Kopf geworfen. Das war alles andere als das was ich mir als Geschenk zu meinem Geburtstag erhoffte. Wusste er es nicht besser oder gehörte das zu seinem Plan, mich weiterhin klein zu halten? Möglicherweise wollte
er auf diese Art auch verhindern das ich, wie mein älterer Bruder früh genug ausziehen konnte.
Als er wieder verschwunden war, warf ich die Karte unzufrieden in die Richtung meines Schreibtischs, ließ mich auf mein Bett fallen und nörgelte leise, »Alter Geizkragen!«
Karola fing an zu lachen und beruhigte mich, »Er meint es doch nur gut.«
»Das weiß ich. Aber ich komme mir immer noch vor wie ein kleines Kind. Ständig renne ich von einem Shooting zum nächsten, bekomme nur die miesesten Aufträge und werde mit einem Almosen abgespeist. Den Führerschein bezahlt er sicher auch nicht selbst!«, motzte ich.
Karola meinte, »Du bist ja jetzt alt genug um dir selbst deine Aufträge herauszusuchen. Meinst du nicht, dass da genug Geld herauskommt?«
Ich schüttelte missmutig den Kopf. »Die ganzen Auftraggeber bieten mir sowieso nur noch den letzten Rotz an. Sie wissen schon ganz genau, was mein Alter zulässt und was nicht. Mit seinem ständigen nörgeln hat er mir meine Karriere schon so gut wie versaut. Aber er musste ja auch nie auf mich hören. Vermutlich muss ich doch oben ohne Fotos machen lassen, damit Geld in die Kasse kommt.«
»Du willst dich wirklich vor der Kamera ausziehen?«, fragte Karola erschrocken. »Meinst du nicht, dass es da noch andere Möglichkeiten gibt?«
»Doch, sicher gibt es die. Ich mache weiter Fotos von Socken und verdiene nicht einmal genug um mein Studium zu finanzieren.«
Karola lachte, »Da werden die Jungs auf der Uni ganz sicher Stielaugen bekommen, wenn sie nur die braunen Beine zu sehen bekommen. Ist aber vielleicht auch besser so. Du willst doch nicht in jedem Spind hängen und die spritzen dann auf dich ab.«
»Sollen sie doch. Ich lass mich auf keinen davon ein, also werden sie mit meinen Fotos vorliebnehmen müssen. Haben sie sicher auch Spaß dran.«
Mir war es eigentlich relativ egal, ob sie sich auf meine Bilder einen runterholten. Wenn es mich weiter nach vorne brachte und ich damit mein Studium finanzieren konnte, sollte es mir recht sein. Bisher kannte niemand meine Liebesäpfel. Jedenfalls brachten solche Fotos schon ein
bisschen mehr Geld ein und die Auftraggeber würden mir sicher auch ein paar andere Bilder anbieten.
Dann konnte ich wieder ordentliche Modefotos machen und vielleicht auch einmal Köln für ein Fotoshooting verlassen. Ich träumte immer noch von Fotos an einem schönen Sandstrand der Karibik. Mir würde sogar schon ein Strand in Holland gefallen. Dann ging es mit meinem Job endlich wieder aufwärts. Zumindest war das mein kurzfristiger Plan, um meine Karriere zu retten.
Mein Vater arbeitete ja immer noch daran sie mir zu versauen. Aber damit wäre schon am nächsten Tag endgültig Schluss. Da stand ein kleines Shooting für Mäntel an. Natürlich für einige Wintermäntel, damit man auch nicht zu viel meines Körpers zu sehen bekam. Dabei würde ich mit dem Auftraggeber mal reden müssen. Ich wollte besser bezahlte Aufträge übernehmen, ohne von meinem Vater dabei behindert zu werden.
Nach unserer kleinen privaten Feier verließ mich Karola und sprach sich noch einmal gegen meinen Plan mit den oben ohne Fotos aus. Sie war davon nicht wirklich begeistert.
2. Kapitel
Am nächsten Morgen begann der Tag wieder ganz normal mit einem Frühstück alleine und dem Besuch der Schule. Dabei redete Karola noch einmal auf mich ein, um mich dann anschließend um Rat zu fragen, wie sie ihrem Schwarm näher kommen konnte, ohne aufdringlich zu wirken. Wie wenn ich ihr dabei großartig helfen konnte. Mein Kontakt mit dem anderen Geschlecht war noch nicht einmal im Ansatz vorhanden.
Bevor mich jemand zu einer Party mitnehmen durfte, würde mein Vater die komplette
Polizeidatenbank durchsuchen und seine Familie bis zur Zeit der Neandertaler durchleuchten. Wäre dabei auch nur kleinste Verdacht zu sehen, würde er mich eher in einem unzugänglichen Turm einsperren als mich mit dem auf die Party zu lassen.
Bis am Nachmittag saßen wir noch in unserem Klassenzimmer und ließen uns etwas erzählen, was niemanden interessierte. Meine Gedanken kreisten dabei um das Fotoshooting am späten Nachmittag. Ich bereitete mich schon einmal seelisch darauf vor meinem Vater vor das Schienbein zu treten und meine eigenen Entscheidungen zu treffen.
Egal was er dagegen auch sagte. Ich war alt genug und er konnte mir nichts mehr vorschreiben. Karola wünschte mir Glück beim Fotoshooting und versuchte noch einmal auf mich einzuwirken mich nicht vor der Kameralinse auszuziehen. Versprechen konnte ich ihr das allerdings nicht. Wenn dabei endlich einmal genug Geld herauskam, wäre ich nicht abgeneigt, meine Karriere auf diese Art etwas anzuschieben.
Vor mir gab es schon genug andere Models, die mit ihren nackten Titten in der Kamera die Karriereleiter angefangen hatten. Die meisten landeten dabei dann bei anständigen Designern und konnten sich gut über Wasser halten. Von Supermodels ganz zu schweigen. Allerdings war ich mir ziemlich sicher niemals in diese Riege aufsteigen zu können.
Ich war eben keine Klum, die ihre jungen Jahre gar nicht weit entfernt verbrachte und jetzt im Fernsehen zu sehen war wie sie andere junge Models in einer Fernsehshow ruinierte. Die waren einmal auf der Mattscheibe zu sehen und danach verschwanden sie in der Versenkung. Ich hatte mich selbst schon einmal für diese Show interessiert. Aber ein ganz kleiner Einblick in diese Show von einem anderen Model die daran teilgenommen hatte heilte mich davon.
Sie war erst spät ausgeschieden und erzählte mir in einem vertraulichen Gespräch, was hinter den Kulissen so alles ablief. Das, was man im Fernsehen zu sehen bekam war nur ein auf Hochglanz getrimmtes Abbild. Nichts davon war wirklich echt. Klum selbst war zwar die ganze Zeit vor Ort, aber eine Unterhaltung mit ihr war einfach nicht möglich.
Stattdessen bekamen die angehenden Models irgendwelche Aufgaben und wurden von den Produzenten gegeneinander aufgehetzt, um im Fernsehen Drama zeigen zu können. Das war alles, was dort passierte. Einen richtigen Job bekam man dabei aber nicht. Spät am Nachmittag saß ich zu Hause bei meiner Mum am Küchentisch und wartete auf meinen Vater, der mich zu
meinem Shooting bringen sollte.
Er kam und kam einfach nicht und ich hatte schon den Kanal gestrichen voll. Erst kurz vor knapp klingelte dann das Telefon. Angeblich stand er im Stau und würde es nicht rechtzeitig schaffen. Ich sollte mich mit der Straßenbahn auf den Weg machen und er würde sofort nachkommen. Auf dem Weg zur Tür rief ich meiner Mutter, die noch immer mit ihm telefonierte zu, dass er gar nicht mehr kommen brauchte.
Kurz bevor ich die Tür hinter mir zuschlug, rief ich laut nach drinnen, »Er ist gefeuert!«
Wütend machte ich mich auf den Weg zur nächsten Haltestelle. Genau das hatte es noch gebraucht, um das Fass zum überlaufen zu bringen. In Zukunft handelte ich meine Aufgaben selbst aus. Seine Aufgabe könnte auch ein völlig verblödeter Schimpanse übernehmen. Noch in der Bahn klingelte dann mein Handy und im Display leuchtete die Nummer meines Vaters auf.
Ich nahm das Gespräch an, rief wütend, »Du bist gefeuert!« in das Mikrofon und unterbrach die Verbindung.
Sekunden später klingelte es schon wieder. Entweder war ich nicht deutlich genug oder er wollte sich beschweren. Ich drückte das Gespräch einfach weg und schaltete mein Telefon anschließend aus. Im Studio angekommen war der Fotograf gerade noch mit einem anderen Model beschäftigt und etwas abseits saß eine ältere Frau in einem Sessel und hatte ihr Gesicht in
einem Handy vergraben. Sie beachtete mich nicht einmal.
Die Visagistin kümmerte sich um mich. In einigen Minuten sollte ich meine ersten Bilder machen. Niemand machte mir einen Vorwurf, weil ich ziemlich spät dran war. Wenigstens war die Klimaanlage ein wenig kühler eingestellt. Bei den sommerlichen Temperaturen mit einem dicken Mantel zu posieren war nicht gerade ein Zuckerschlecken. Das bemerkte auch das andere Model, die ich beobachten konnte, als man sich um meine Haare kümmerte.
Sie schien relativ unerfahren zu sein und der Fotograf war alles andere als mit ihr zufrieden. Ständig musste er korrigieren und alle paar Minuten liefen ihr wieder dicke Schweißtropfen über die Stirn. Die ältere Frau sah nur einmal kurz von ihrem Handy auf, schüttelte verständnislos
den Kopf und widmete sich dann wieder ihrem Bildschirm.
Beim nächsten Mal reagierte sie etwas anders. Sie rief den Fotografen zu sich und fragte, »Können wir die nicht auslassen? Das ist ja furchtbar! Die stellt sich an, wie wenn sie das erste Mal vor der Kamera steht. Ich rufe eine Agentin an, die soll uns eine andere bringen und die geht nach Hause.«
»In Ordnung, Frau Schlüter«, gab der Fotograf von sich und legte die Kamera beiseite.
Sekunden später komplimentierte er das junge Model aus der Tür, kümmerte sich um den Laptop und löschte die gesamten Bilder von ihr. Mir ging aber ein ganzer Kronleuchter auf, als ich den
Namen Schlüter hörte. Das war die Auftraggeberin, die sich offensichtlich das Shooting ansah.
Bevor sie telefonieren konnte, witterte ich meine Chance und fragte, »Kann ich nicht ihre Bilder übernehmen?«
»Nein, tut mir leid. Ich kann nicht ein Model für ganze fünf Seiten nehmen. Außerdem wirkt das teilweise mit deiner Hautfarbe etwas unglücklich«, entschuldigte sie sich und wählte eine Telefonnummer.
Was hatte ich auch anderes erwartet? Natürlich steckte hinter den Katalogen auch ein Plan und es wäre schon sehr auffällig, wenn auf ein paar Seiten immer wieder das gleiche Model zu sehen war. Mit meiner etwas außergewöhnlichen Hautfarbe war ich auch ziemlich gut zu erkennen. Während sie telefonierte, nahm ich meine Arbeit mit dem Fotografen auf. Er schoss einige Fotos in verschiedenen Posen, die ich bereits gelernt hatte, und ich zog mich dann wieder um.
Das lief schon fast automatisch und ich brauchte gar nicht darüber nachdenken. Nachdem
ich mehrere Mäntel getragen hatte, ging auch schon die Tür auf und ein Model stolperte in das Studio. Hinter ihr folgte eine richtige Dame in einem roten Kostüm und einem Laptop unter dem Arm. Das Model selbst sah irgendwie etwas unterernährt aus. Vielleicht wirkte das aber
auch nur so, weil sie lang wie eine Giraffe war und ihre Klamotten nicht auf Figur geschnitten waren.
Die Dame hinter ihr allerdings sah extrem gut aus und alleine ihre Erscheinung ließ mich schon an meinem aussehen zweifeln. Das rote Kostüm umschmeichelte ihre tadellose Figur und passte auch ziemlich gut zu ihren rotbraunen Haaren. Die fielen ihr flach bis zur Schulter und waren ein
wenig nach außen gewellt. Ihre Begrüßung mit der Auftraggeberin war ein besonderes Erlebnis.
Mir kam es so vor, als hätte Frau Schlüter ein wenig Angst vor ihr. Beide setzten sich und unterhielten sich leise, während ihr mitgebrachtes Model geschminkt wurde. Was sie dort verhandelten, bekam ich nicht mit. Ich musste mich auf meine Arbeit konzentrieren. Aber nach meinen Fotos nahm ich mir vor mich ebenfalls kurz mit ihr zu unterhalten.
Je mehr Kontakte ich in diese Szene hatte umso mehr und bessere Jobs konnte ich ergattern. Aber bevor ich dazu kam, weiter darüber nachzudenken, wer diese Frau wohl war, ging schon wieder die Tür des Studios auf und mein Vater steckte seinen Kopf durch die Tür. Genau in diesem Moment bekam ich einen Anpfiff des Fotografen.
Ich sollte mit der Kamera flirten und nicht die Augen verdrehen. Allerdings fiel mir das in dieser Situation alles andere als leicht. Aber ich kam auch nicht mehr viel weiter. Er fing sofort an zu schimpfen wie ein Rohrspatz, obwohl er genau wusste, dass ich mich vor der Kamera nicht wehren konnte. Ich sollte nett aussehen und nicht herumschreien.
Der Fotograf aber warf ihm einen tödlichen Blick zu, legte seine Kamera auf die Seite und stürmte auf ihn los. Er war aber nicht der Einzige, der auf meinen Vater losging. Unerwartet
bekam ich Hilfe von der Auftraggeberin und der Frau in dem roten Kostüm. Ich nutzte die Gelegenheit ebenfalls, um ihm noch einmal an den Kopf zu werfen, dass ich ihn gefeuert
hatte und meine Verträge selbst aushandeln wollte.
Natürlich passte ihm das überhaupt nicht ins Konzept. Er war weiterhin der Meinung mir vorschreiben zu können, welche Aufträge ich annehmen durfte und welche nicht. Seiner Aussage nach war er noch immer mein Manager und diesen Job würde er auch nicht aufgeben. Er war
immer noch mein Vater. Das ich jetzt aber volljährig war interessierte ihn nicht.
Um mich unter Druck zu setzen kam er mit einer Aussage, die mir beinahe den Boden unter den
Beinen wegzog. Falls ich auf seine Dienste als Manager verzichtete, würde ich auch auf meine Unterkunft verzichten müssen. Kurz gesagt erpresste er mich mit der Wohnung. Dann passierte etwas, was ich ganz und gar nicht erwartete.
Die Frau in dem roten Kostüm stellte sich direkt vor meinen Erzeuger, verpasste ihm eine schallende Ohrfeige und erzählte, »Wenn die Kleine volljährig ist und nicht mehr von ihrem Vater vertreten werden will, dann ist das so hinzunehmen. Sie jetzt damit zu nötigen ihre Unterkunft räumen zu müssen sagt ziemlich viel über so einen Arsch aus. Aber wir machen Folgendes: Wenn Hailey will, übernehme ich ab sofort ihr Management und bringe sie bei mir unter.«
Auf dieses Angebot musste ich einfach eingehen. Wer wusste schon, was er sonst noch aus dem Hut zaubern würde. Also nickte ich der Frau verlegen zu und bestätigte damit mein Einverständnis. Meinem Vater fiel erst einmal alles aus dem Gesicht. Er hatte nicht mit diesem
Gegenwind und dem Angebot der Frau gerechnet. Erst als er sich wieder etwas gefangen hatte, fiel dann seine Maske endgültig.
Er bestand auf der Bezahlung dieses Auftrags, den er immerhin als mein Manager noch eingefädelt hatte. Selbstverständlich sollte das Geld dafür in seine Tasche wandern. Daraufhin meldete sich die Auftraggeberin, drehte sich zu mir um und geiferte, »Zieh den Mantel aus! Ich
verzichte auf deine Bilder und bezahle eine Aufwandsentschädigung.«
Sie zog aus ihrer Handtasche einen Hunderteuroschein, warf ihn meinem Vater vor die Füße und bellte, »Das wird wohl für die Bahnfahrkarte und das bisschen Benzin ausreichen. Abgang jetzt!«
Er hob den Schein vom Boden auf, warf mir noch einen sehr bösen Blick zu und verschwand dann wieder. Die Tür fiel hinter ihm zu und Frau Schlüter fragte dann in meine Richtung, »Brauchst du eine Pause oder schaffst du die letzten Bilder auch noch so?«
Ich war emotional ein wenig mitgenommen und benötigte erst einmal eine Pause. So konnte ich nicht mit der Kamera flirten. In meinem Kopf war einfach viel zu viel los, was ich erst verarbeiten musste. Das andere Model übernahm für mich und ich konnte mich erst einmal hinsetzen. Mein Vater hatte sein wirkliches Gesicht gezeigt. Er war die ganze Zeit einfach nur hinter dem Geld her und sorgte nur dafür, das ich nicht zu viel von meinem Körper zeigte.
Seit Jahren nutzte er mich nur aus. Das wurde nur noch viel klarer als sich Frau Schlüter, die Auftraggeberin neben mich setzte und mir erzählte, was ich eigentlich für die Fotos bekam. Sie bezahlte nicht gerade wenig, nur mein Vater hielt mich die ganze Zeit in dem Glauben, ich würde fast nichts bekommen. Hätte ich die ganzen Jahre über nur das Geld für die Fotos von Frau Schlüter bekommen, wäre mein Geburtstagsgeschenk ein neues Auto, mitsamt Führerschein gewesen.
So hatte ich nur eine Anmeldung erhalten, die ich am Ende dann auch noch selbst bezahlen
musste. Von einem eigenen Auto noch nicht einmal zu träumen. Dieses Geld hatte sich mein Vater schön in die eigene Tasche gesteckt und mich mit einem kleinen Taschengeld abgespeist. Das machte mich unglaublich wütend. Erst als ich etwas darüber nachdachte, ging mir ein ganzer Kronleuchter auf.
Hätte ich mehr von meinem Körper gezeigt, wäre mir viel früher aufgefallen, wie viel Geld ich eigentlich für die Bilder bekam. Nur deshalb verschleierte es mein Vater. Durch die Aktion von Frau Schlüter hatte ich von diesem Auftrag nur hundert Euro verloren. Das war noch zu verschmerzen, denn immerhin bekam ich noch ganze vierhundert für mich.
Das hörte sich im ersten Moment nicht nach wirklich viel an, aber rund fünfhundert Euro die Woche machten im Monat etwa 2000 Euro. Davon musste ich zwar noch Steuern bezahlen, aber knapp die Hälfte blieb dann doch noch übrig. Davon konnte ich zwar immer noch nicht alles bezahlen, aber eine Wohnung für mein Studium war damit einfach möglich.
Ich musste dann nur noch meine Studiengebühren auf die Seite legen. Das wäre zwar immer
noch ein großer Berg, aber machbar war es doch. Nur fehlten mir jetzt die ganzen Ersparnisse der letzten Jahre. Dann lernte ich auch die Frau in dem roten Kostüm kennen. Sie stellte sich mir als Erika Palmerie vor. Bei dem Namen stellten sich mir die Nackenhaare auf.
Palmerie war in der Modelwelt zu einiger Bekanntheit gelangt. Viele ihrer Entdeckungen spielten im Kreis der begehrten Models mit. Sie arbeitete als Agentin und war extrem wählerisch. Wer sich aber in ihrer Kartei fand, gelangte nach einiger Anstrengung sehr weit nach oben.
Durch diese Begegnung hatte ich zumindest schon einmal einen Fuß in der Tür. Auch das Angebot mit der Unterkunft bei ihr klang nicht so schlecht. Natürlich musste ich ein bisschen zur Miete beitragen, aber zumindest bot sie mir an das ich bleiben konnte so lange ich wollte. Natürlich bedeutete das nicht, dass ich bei ihr unter Vertrag stand und sie auch nicht meine Agentin werden würde. Das machte sich mir gleich als Erstes klar.
Aber ich hatte zumindest einmal eine gute Unterkunft, konnte mir einige Tricks von Palmerie abschauen und kam so vielleicht auch zu einigen Kontakten in der Branche. Allerdings durfte
ich auch auf sie als meine Agentin hoffen, wenn ich mich gut entwickelte. Das war schon einmal sehr viel wert. Was mir aber auffiel, auch wenn sie sich gerade mit mir unterhielt, blieben ihre Augen auf ihr eigenes Model gerichtet.
Man konnte an ihrer Mimik ablesen, dass sie mit der Giraffe die gerade performte, nicht besonders zufrieden war. Als sie mit ihren Bildern fertig war, musste ich wieder ran. Dabei konnte ich deutlich sehen, dass ihr Model eine überdeutliche Rückmeldung von Palmerie bekam. Sie musste noch einmal abseits der Kamera einige Posen einnehmen, die Palmerie mit harten Griffen korrigierte.
Der Giraffe passte das überhaupt nicht. Ich konnte trotz des großen Abstands in ihren Augen kleine Tränen sehen. Auf mich achtete sie dabei allerdings nicht. Ich brachte meine restlichen Aufnahmen noch hinter mich, klärte mit der Auftraggeberin noch, wohin sie meine Bezahlung schicken sollte.
Da meine Eltern noch Zugriff auf mein Konto hatten, sollte sie die Bezahlung als Scheck an Palmerie schicken. Ich musste erst einen Termin bei der Bank absolvieren und jeden Zugriff meiner Eltern darauf blockieren. Eine Rückzahlung meines bisherigen Verdienstes konnte ich von
vorneherein vergessen. Ich hatte die ganzen Jahre umsonst gearbeitet und mein Vater das Geld einfach ausgegeben.
Er hatte sehr großes Glück wenn ich nie mehr vor ihm stand. Das hätte er garantiert nicht überlebt. Das schrieb ich auch meinem Bruder in einer Nachricht, bevor ich mit Palmerie
und meiner Kollegin das Fotostudio verließ. Unser erster Weg führte in den Außenbezirk von Köln. Meine Kollegin stellte sich mir als Elvira Grantowski vor. Sie und ihre Familie stammten aus Polen, wobei Elvira mittlerweile ebenfalls bei Palmerie wohnte.